Archiv der Kategorie: Sein und Evolution

ERKENNTNIS-SPIEL-KÄRTCHEN

Hier möchte ich ein kreatives, multidimensionales Kartenspiel vorstellen, das vielseitig verwendet werden kann, z.B. als Selbsterkenntnis-Spiel, zur Erkundung von Informationen, zur Anregung kreativer Aktionen oder auch als Orakelspiel und vieles mehr. Die Kärtchen stellt ihr selber her, die Größe und Anzahl der Kärtchen sowie die Qualitäten könnt ihr euren Bedürfnissen entsprechend wählen.

Ich stelle euch im folgenden als Beispiel meine von mir seit über 20 Jahren genutzte Version vor, die mehr oder weniger spontan entstand und dann von mir in dieser Form jahrelang genutzt wurde und wird.
Die 87 Kärtchen liegen im Format 8×3 cm und in vier verschiedenen Farben (gelb, pink, blau, grün) mit Qualitäten in roter Beschriftung vor.

QUALITÄTEN

Die Anzahl der Kärtchen und die Farbverteilung geschah spontan und nicht als gezieltes System. Die ursprünglichen 87 Qualitäten lauten wie folgt:

GELB:
Leichtigkeit
Genialität
Chance
Fülle
Geduld
Sensibilität
Echtheit
Wunder
Wandel
Licht
Zuneigung
Charisma
Angemessenheit
Einsicht
Anmut
Erfüllung
Göttlichkeit
Werte
Ursprünglichkeit
Potential
Großzügigkeit
Ehrlichkeit
Begeisterung
Gesundheit
Ekstase
Wohlstand
Mut
Motivation
Spiel
Zuversicht
Ziele
Ausgleich
Kommunikation
Verstehen
Offenbarung
Meditation
Wachstum
Transformation
Anziehungskraft

PINK:
Unschuld
Herzlichkeit
Kontemplation
Reichtum
Vertrauen
Weisheit
Offenheit
Gelassenheit
Reinheit
Intensität
Schöpferkraft
Verwirklichung
Spontaneität
Vereinigung
Dankbarkeit
Empfänglichkeit

BLAU:
Inspiration
Integration
Vielfalt
Kommunion
Frieden
Vision
Natürlichkeit
Gnade
Mitempfinden
Innigkeit
Vollendung
Harmonie
Integrität
Positivität
Achtsamkeit
Würde

GRÜN:
Energie
Bewusstheit
Klarheit
Erleuchtung
Liebe
Hingabe
Heilung
Kreativität
Schönheit
Erfolg
Freiheit
Glück
Freundschaft
Konzentration
Intuition
Freude

Vor einiger Zeit habe ich mehr als 60 weiße Kärtchen als zusätzlichen Stapel hinzugefügt, aber im Grunde benutze ich meist den ursprünglichen Stapel mit den 87 Kärtchen, manchmal auch mit einer Erweiterung von 36 weißen Kärtchen auf 123 Kärtchen.

Die 60+ weißen Kärtchen lauten wie folgt:

Frische
Beharrlichkeit
Weitsicht
Originalität
Vielseitigkeit
Stille
Virtuosität
Meisterschaft
Güte
Zeitlosigkeit
Multidimensionalität
Freundlichkeit
Zulassen
Erwachen
Selbstdisziplin
Synergie
Unterstützung
Glaube
Selbstsicherheit
Befreiung
Eleganz
Souveränität
Sein
Unabhängigkeit
Gelöstheit
Sexualität
Imagination
Gegenwärtigkeit
Bestimmtheit
Vitalität
Sinnlichkeit
Rhythmus
Loslassen
Akzeptanz
Führerschaft
Präzision
Quantensprung
Kraft

Selbsterkenntnis
Eigenverantwortung
Flexibilität
Grenzenlosigkeit
Autorität
Intimität
Neugeburt
Selbstliebe
Medialität
Antizipation
Magnetismus
Selbsteinigkeit
Vervielfachung
Mutation
Exzellenz
Mühelosigkeit
Verbindlichkeit
Transparenz
Direktheit
Sanftheit
Erneuerung
Ganzheitlichkeit
Unterscheidungsvermögen
Selbstlosigkeit
Entschlossenheit
Zusamenarbeit
Beschleunigung
Authenzität
Synchronizität
Fließen

KREIERE DEINE EIGENEN SPIELKARTEN

Der kreative Akt, dein eigenes Spiel herzustellen, ist von außerordentlicher Wichtigkeit. Du läßt damit nicht nur deiner Kreativität freien Lauf, sondern imprägnierst darüber hinaus deine Kärtchen mit deiner ureigensten Energie. Betrachte dies als heiligen Akt, als Erinnerung an deine göttliche Schöpferkraft.

SPIELE

Im folgenden einige Anregungen für verschiedene Spiele mit diesen Kärtchen.

GLEICHUNG

Ziehe verdeckt 3 Kärtchen aus dem Stapel und lege sie nach dem Schema 1+2= 3 aus, also Qualität 1 + Qualität 2 ergeben oder führen zu Qualität 3. Kann auch morgens als Tagesmotto gezogen werden.

SELBSTERKENNTNIS

Stelle dir eine der folgenden oder ähnliche Fragen:
Was brauche ich zur Zeit am meisten?
Was brauche ich am meisten, um …
Was ist meine größte Stärke?
Woran mangelt es mir (zur Zeit) am meisten?
usw., und ziehe dann für jede Frage ein Kärtchen als Antwort.

Oder frage dich: Was ist meine Aufgabe in dieser Welt, diesem Spiel, dieser Angelegenheit? Was gebe ich der Welt durch mein Dasein? usw., und ziehe ein oder auch mehrere Kärtchen. Kontempliere oder meditiere über die Antwort bis durchdringende Klarheit dein gesamtes Sein durchflutet.

KOMMUNIKATION MIT „HÖHEREN EBENEN“
In diesem Zusammenhang kannst du auch mit höheren Ebenen kommunizieren, sozusagen mit einer erweiterten Version deiner selbst. „Höheres Selbst“ oder wie auch immer du es nennen magst, die Kärtchen erlauben dir jedenfalls eine präzise, unmittelbare Kommunikation mit diesen Ebenen deiner selbst. Probiere es einfach aus.

ENERGIESTRÖME

Ziehe ein oder mehrere ( bis zu 7) Kärtchen und fühle dich in den Energiestrom der Qualität(en) ein. Spüre wie es sich anfühlt, diese Qualität(en) in Dir zu haben, wie sie dich durchdringen und von dir aus in die Welt hinausstrahlen.
Lass deine Imagination Wege finden, in Potentiale hinein zu spüren, von denen du bisher nicht einmal wußtest, dass sie dir zur Verfügung stehen. Lass die Energien dir dienen, womit du auch der Welt den besten Dienst erweist, indem du neue Seinsweisen ausstrahlst.

KREATIVES SCHREIBEN

Nutze die Kärtchen, um dir eine Anregung zum kreativen Schreiben zu geben, oder sogar den Verlauf eines Handlungsstrangs in einer Geschichte zu skizzieren.
Du kannst zum Beispiel ein Kärtchen ziehen und es als Thematik oder Anregung für einen Text verwenden, den du verfassen möchtest.
Dieser Schreibanreiz kann natürlich auch aus mehreren Kärtchen bestehen, die möglicherweise bereits einen Handlungsablauf andeuten, den du für eine Geschichte verwenden kannst, die du gerne schreiben möchtest. Wenn du dazu Fragen hast, lass es mich wissen.

ERKUNDUNGEN

Verwende die Kärtchen, um für dich wichtige Hinweise zu bekommen in unsicheren alltäglichen Angelegenheiten. Du kannst einfache Fragen stellen wie z.B. nach der Vertrauenswürdigkeit einer anderen Person oder Angelegenheit. Die Antwort enthält sowohl bekannte (= bewußte) Informationen – stellt diese aber möglicherweise in einen völlig neuen (bisher nicht bekannten) Zusammenhang)- als auch unbekannte (= unbewußte) Informationen.
Wenn du Fragen dazu hast, lass es mich wissen.

ORAKELSPIELE

Verwende die Kärtchen als Orakel für wichtige Angelegenheiten. Du kannst dabei bewährte Auslagemuster nutzen oder eigene erfinden.

Eine nützliche Auslage besteht beispielsweise aus 5 Kärtchen, mit einer in der Mitte und den anderen vier jeweils rechts, links, unten und oben. Das Kärtchen in der Mitte ist die grundlegende Aussage, die dann von den 4 anderen Kärtchen erläutert wird.
Von dir aus gesehen links ist das Potential und der physisch-materielle Aspekt der Angelegenheit, unten ist der psychische und emotinale Aspekt, rechts der mentale und Umwelt-Aspekt und oben der übergeordnete oder spirituelle Aspekt.
Sinnvollerweise meditierst du kurz vor der Befragung, konzentrierst dich dann locker-entspannt auf deine Frage und ziehst die Kärtchen. Über das entstandene Auslagebild kannst du wiederum meditieren.

Eine weitere nützliche Auslage kann wie die 12 Häuser oder Zeichen eines Horoskops aussehen, mit einem oder keinem Kärtchen in der Mitte. Du ziehst also 12 oder13 Kärtchen und bekommst ein komplexes Bild der fraglichen Angelegenheit. Dies ist die erweiterte Version der obigen Auslage.

Es gibt natürlich zahlreiche andere Auslagemöglichkeiten. Werde einfach kreativ und erschaffe deine eigenen Auslagen für deine Befragungen.

Eine weitere Möglichkeit besteht darin die Kärtchen mit den Bildern des Tarot zu kombinieren oder mit I Ging-Zeichen. Werde selbst aktiv und experimentiere mit diesen Möglichkeiten. Wenn du Fragen dazu hast, lass es mich wissen.


KREIERE DEINE EIGENEN SPIELE

Ich hoffe, ich habe dir einige Anregungen geben können, um selbst tätig zu werden. Dies sind nur einige der unzähligen Möglichkeiten, die du mit diesen Kärtchen verwirklichen kannst. Die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt. Allein die Kombinationsmöglichkeiten von 3 Kärtchen aus einem Stapel von 87 sind astronomisch.
Lass deine Kreativität frei fließen und dir zahlreiche weitere Spiele zeigen, denn wer nicht spielt, hat keinen Spaß, und wer nicht kreiert, bleibt ein Konsument.

ZEITERFAHRUNG TRANSFORMIEREN Teil II

Wie im ersten Beitrag zu diesem Thema angekündigt, hier nun die zweite der sechs Übungs-Sequenzen zur Transformation der Zeiterfahrung.

Vorab nochmal zur Erinnerung:
Übliches Zeitmanagement öffnet nicht die Konditionierung der linearen Zeitwahrnehmung, sondern versucht in ihrem Rahmen das Beste aus den gegebenen Beschränkungen zu machen. Meditatives oder holistisches Zeitmanagement geht davon aus, dass die in westlichen Kulturen im Alter von 7 Jahren voll ausgebildete lineare Zeitwahrnehmung eine gewohnheitsmäßige Konditionierung ist.

Woher wissen wir, dass lineare Zeit keine objektive Realität, sondern eine Erfindung ist? Viele Menschen haben schon Erfahrungen gehabt des Stillstehens von Zeit bzw. von nicht auf normale Weise dahinfliessender Zeit.
Spitzensportler zum Beispiel haben oft von einem Bereich berichtet, in der keine lineare Zeit herrscht und in dem sie ihren Körper und ihre Sportart perfekt beherrschen. Auch viele Künstler kennen einen stillen, friedvollen und doch überaus produktiven, zeitlosen Raum, der es ermöglicht, Ungewöhnliches zu vollbringen. Zeitlosigkeit und alternative Zeitflussempfindungen sind keineswegs Exklusiverfahrungen von Mystikern.

ÜBUNGSSEQUENZ „ZEITERFAHRUNG TRANSFORMIEREN“ Sequenz 2

Auch diese Übungssequenz stammt aus der multidimensionalen Energiearbeit und ist die zweite von sechs Sequenzen zur Transformation der Zeiterfahrung. Weitere Sequenzen werden in zukünftigen Blogbeiträgen dargestellt.

Level II
1 Heilsames Atmen
2 Kum Nye Übung 93 “Die Sinne erfrischen”
3 Kum Nye Übung 22 “Fliegen” und 20 “Körperenergie wecken”
4 Heilsames Atmen und Uhrzeitbeobachtung
5 Übung “Momente zwischen Momenten”
6 Übung “In Denken verweilen”

1 Bewusstes Atmen
Atme leicht und sanft gleichermaßen durch Mund und Nase, die Zungenspitze leicht den Gaumen berührend, Mund leicht geöffnet. Lasse den Atem immer gleichmäßiger und kontinuierlicher werden,
Übe dies 5 Minuten lang und prüfe dann, ob sich das Zeitempfinden verändert hat: war jede Minute gleich lang? Haben sich Druck oder Besorgnis vermindert?
Ansonsten praktiziere dies so oft am Tag, wie du dich daran erinnerst.

2 Kum Nye Übung 93 „Die Sinne erfrischen“1

Setze dich mit gekreuzten Beinen und geradem Rücken auf ein Sitzkissen. Du kannst dich auch auf einen Stuhl setzen, mit geradem Rücken und ohne dich anzulehnen. Die Hände ruhen dabei auf den Knien.
Hebe die Arme langsam mit nach unten zeigenden Handinnenseiten seitlich bis auf die Höhe der Schultern hoch. Lasse sie dann so weit herabsinken, dass sie einen Winkel von etwa 45 Grad zum Körper bilden. Hebe deine Schultern so weit wie möglich und ziehe das Kinn etwas an.

Stelle dir vor, dass eine Kraft, die stärker als du ist, deine Hände und Arme nach hinten drückt. Entspanne Bauch und unteren Rücken, während in Händen und Armen eine starke Spannung herrscht. Bewege dabei deine Hände und Arme etwas nach hinten und oben. Bleibe etwa eine Minute in dieser Stellung. Lasse dann die Spannung langsam los. Fühle die Empfindungen, die durch dieses An-und Entspannen angeregt wurden und lasse die Hände wieder auf den Knien ruhen.

Wiederhole danach diese Bewegung noch zweimal.
Sitze dann 5 Minuten still und lasse alle Gefühle sich über deinen Körper hinaus in alle Richtungen ausdehnen.

3 Kum Nye Übung 22 „Fliegen“ und 20 „Körperenergie wecken“

Übung 22 „Fliegen“

Stelle dich mit geradem Rücken hin, die Füße bequem weit auseinander, die Arme entspannt seitlich herabhängend. Beginne nun die Arme langsam seitlich nach oben zu bewegen, bis sie senkrecht sind und die Handoberflächen sich fast berühren. Nimm dir dafür eine ganze Minute Zeit.

Entspanne die Oberschenkel, schließe die Augen und fühle die Körperempfindungen. Bewege jetzt die Arme wieder langsam auseinander, und nimm dir eine volle Minute Zeit, bis sie wieder entspannt an den Seiten herabhängen. Achte während der Bewegung auf die Energie und lasse sie in dein Herzzentrum fließen.

Wiederhole die Übung noch zweimal und lasse die Bewegung noch langsamer werden (etwa 2 Minuten für jedes Heben und Senken). Erkunde dabei den Energiefluß. Lasse die Energie beispielsweise vom Herzzentrum aus durch die Finger nach außen fließen.
Sitze dann 5 Minuten still und lasse alle Gefühle sich über deinen Körper hinaus in alle Richtungen ausdehnen.

Übung 20 „Körperenergie wecken“

Stelle dich mit geradem Rücken hin, die Füßen bequem weit auseinander, die Arme entspannt seitlich herabhängend. Hebe nun die Arme langsam vor dir hoch, bis sie ausgestreckt mit den Handflächen nach vorne zur Decke zeigen. Beuge dich nun ganz langsam, mit den Armen stets auf der Höhe des Kopfes, wie in einem Bogen, nach vorne und unten. Die Knie sind dabei gerade, aber nicht durchgedrückt. Wirbel für Wirbel beuge dich so weit nach unten, wie es dir ohne übertriebene Anstrengung möglich ist. Am tiefsten Punkt angekommen atme tief aus und spreize dabei ein wenig die Finger. Lasse alle Verspannungen los.

Bewege dich jetzt mit den Armen dicht neben dem Kopf ganz langsam Wirbel für Wirbel wieder nach oben. Oben angekommen bewege dich ein klein wenig nach hinten, atme tief aus, und spreize dabei ein wenig die Finger.

Wiederhole die Übung noch zweimal und lasse die Bewegung noch langsamer werden (etwa 5 Minuten für jedes Beugen und Aufrichten). Erkunde dabei den Energiefluß, und fühle die Energie bis in jedes Molekül deines Körpers.
Sitze dann 5 Minuten, und lasse alle Gefühle sich über deinen Körper hinaus in alle Richtungen ausdehnen.

4 Bewusstes Atmen und Uhrzeit beobachten
Atme wie in Übungsschritt 1 und beobachte dabei, wie sich der Uhrzeiger oder die Digitalziffern bewegen.
Mache das 5 Minuten lang, und prüfe dann, ob sich das Zeitempfinden verändert hat: war jede Minute gleich lang? Haben sich Druck oder Besorgnis vermindert?

5 Übung „Momente zwischen Momenten“ 2

Wie lang ist ein Moment? Wie lang ist dein Moment? Registriere die Antworten und schaue, ob du zwischen zwei solchen Momenten weitere Momente wahrnehmen kannst, indem du bemerkst, was da ist. Oder indem du irgendwie die Bewusstheit beschleunigst (die Zeit verlangsamst?) … Setze das Experiment für eine Minute fort und erkunde, ob du zwischen jeglichen zwei Momenten weitere, möglicherweise subtilere Momente wahrnehmen kannst.
Was passierte? Wurden “Momente zwischen Momenten” gefunden? Veränderte sich die Zeiterfahrung während dieser Übung?

6 TSK-Übung “In Denken verweilen” 3

An der Oberfläche unserer Erfahrung ist ein rasches, ja sogar augenblickliches Kommen und Gehen von Gedanken. Ein Ereignis, eine Reaktion folgen aufeinander in einer machtvollen Antriebsdynamik, die lineare Zeit strukturiert. Werde Dir dieser Dynamik und des sie tragenden Rhythmus bewusst …
Bringe allmählich einen anderen Rhythmus hinein: Während ein Gefühl, eine Emotion oder ein Gedanke aufkommt, gehe hinein und verweile darin – so als wärest du bereit, dein ganzes Leben in dieser Erfahrung zu verbringen …
Dieses keineswegs statische Verweilen ruft den dynamischen Rhythmus der Zeit hervor, ohne auf einem linearen Antriebsmoment zu beharren … Indem du dich in die Tiefe derErfahrung gleiten läßt, dehnt die Zeit sich aus …
Zuerst erscheint dir das Verweilen wie ein besonderes Ereignis, als würde die Zeit still stehen. Größere Vertrautheit damit läßt dich aber erkennen, dass du innerhalb des Flusses der linearen Zeit verweilen kannst. Die beiden zeitlichen Dynamiken können sich synchron entwickeln. Es ist wie ein Gehen ohne zu gehen.

Übe diese gesamte Sequenz täglich für drei Wochen und halte in einem Notizbuch fest, inwieweit sich dein Zeitempfinden, dein Gefühlsfluss und der Grad deiner Entspanntheit verändert haben.
Dann kannst du zur Übungssequenz Level III übergehen, die ich demnächst hier darstellen werde.

  1. Alle Kum Nye-Übungen aus Tarthang Tulku, Selbstheilung durch Entspannung ↩︎
  2. Siehe Tarthang Tulku, Raum, Zeit und Erkenntnis, Kapitel 8 „Zwischenformen der Zeiterfahrung“ ↩︎
  3. Siehe Tarthang Tulku, Dynamik von Raum und Zeit, Kapitel 25, Übung 5 ↩︎

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ZEITERFAHRUNG TRANSFORMIEREN

ZEITMANGEL ALS ZEITKRANKHEIT
Immer mehr Menschen empfinden einen Mangel an Zeit, dementsprechend eine Zunahme an Eile, Hektik und Druck, was wiederum negativen Einfluss auf Gesundheit und Wohlbefinden hat. In gewisser Weise können wir von Zeitmangel als Zeitkrankheit und chronischer Krankheit sprechen. Nach Ansicht verschiedener Experten ist dies gänzlich oder teilweise die Ursache der meisten Krankheiten .1

WELCHE ARTEN VON ZEIT GIBT ES?

A) Physikalische Zeit (Ereigniszeit)
ist das Auftreten bzw. die Abfolge physikalischer und erfahrungsbezogener Ereignisse, wie z.B. die Bewegungen der Himmelskörper.

B) Gemessene Zeit
Durch verschiedene Verfahren gemessene physikalische Zeit, heute oft Uhrzeit genannt. Ereignisse werden durch Zahlen gekennzeichnet z.B. zu Zwecken der Identifikation, Koordination und Berechnung.

C) Innere/ subjektive/ persönliche Zeit (gefühlte Zeit)
Die persönliche Zeiterfahrung eines Menschen, die von vielerlei Faktoren beeinflusst werden kann und sehr stark vom Bewusstheitslevel abhängt. Somit kann sie Erfahrung und Leistung erheblich erweitern oder begrenzen. Hier setzt auch das meditative bzw. holistische Zeitmanagement an.

LINEARE ZEITWAHRNEHMUNG (VGZ)

Verinnerlichte lineare Zeit und ihre Folgen
Die im Westen seit über 300 Jahren am meisten verbreitete – und sich unterdessen auch global epidemisch ausbreitende – persönliche Zeitwahrnehmung, ist die einer unaufhaltsam sich horizontal von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft (VGZ) bewegenden Zeit.

Zeit wird als absolute physikalische Realität definiert und bietet damit die Grundlegung der “objektiven” – als vom Bewusstsein unabhängig betrachteten – Zeitwahrnehmung.
„Die absolute, wahre und mathematische Zeit verfließt an sich und vermöge ihrer Natur gleichförmig und ohne Beziehung auf irgendeinen äußeren Gegenstand.“
(Isaac Newton: Mathematische Prinzipien der Naturlehre, London 1687)

Von diesem Glaubenssatz aus betrachtet spielt es daher keine Rolle, wie jemand Zeit empfindet, was er denkt, fühlt oder tut oder wie er Zeit versteht – Zeit verändert sich nicht, man kann sich nur an diese objektive Realität anpassen und es irgendwie schaffen, mit dem Fluss der Zeit Schritt zu halten.

Kein Wunder, dass – wie verschiedene Untersuchungen zeigen – die mit linearer Zeitwahrnehmung einhergehenden Phänomene wie Zeitdruck, Angst und Hilflosigkeit für die meisten Menschen zu den größten Streßquellen gehören. Der epidemisch falsche Umgang mit Zeit hat schwerwiegende Folgen:

“Viele Krankheiten – vielleicht sogar die Mehrzahl aller Krankheiten – werden entweder vollkommen oder doch zumindest teilweise durch unsere falsche Art der Zeitwahrnehmung verursacht. … Ich bin überzeugt, dass wir uns krank machen und zerstören können, wenn wir Zeit als linear und nur in eine Richtung fließend wahrnehmen.” (Larry Dossey, Die Medizin von Zeit und Raum)

Lineare Zeit ist eine Konditionierung
Übliches Zeitmanagement öffnet nicht die Konditionierung der linearen Zeitwahrnehmung, sondern versucht in ihrem Rahmen das Beste aus den gegebenen Beschränkungen zu machen. Meditatives oder holistisches Zeitmanagement geht davon aus, dass die – wie entwicklungspsychologische Untersuchungen zeigen – in westlichen Kulturen im Alter von 7 Jahren voll ausgebildete lineare Zeitwahrnehmung eine gewohnheitsmäßige Konditionierung ist.
Woher wissen wir, dass lineare Zeit keine objektive Realität, sondern eine Erfindung ist?

Viele Menschen haben schon Erfahrungen gehabt des Stillstehens von Zeit bzw. von nicht auf normale Weise dahinfliessender Zeit.
Spitzensportler zum Beispiel haben oft von einem Bereich berichtet, in der keine lineare Zeit herrscht und in dem sie ihren Körper und ihre Sportart perfekt beherrschen. Auch viele Künstler kennen einen stillen, friedvollen und doch überaus produktiven zeitlosen Raum, der es ermöglicht, Ungewöhnliches zu vollbringen. Zeitlosigkeit und alternative Zeitflussempfindungen sind keineswegs Exklusiverfahrungen von Mystikern.

UNTERSCHIEDLICHE ZEITERFAHRUNG

Zeit kann also auf sehr unterschiedliche Weise wahrgenommen werden. Um unsere gewohnheitsmäßige lineare Zeitwahrnehmung bewusst zu verändern, müssen wir sie so sehen wie sie ist, ohne aber in ihren Begrenzungen stecken zu bleiben.
Ausgehend von der gewöhnlichen, von Punkt zu Punkt fortschreitenden Ursache-Wirkung-Abfolge, gehen wir über zu einem würdigenden Gewahrseins des Zeitigens und gelangen zu der Erfahrung/Erkenntnis, dass “alles Weitergehen von Ort zu Ort und von Erfahrung zu Erfahrung, das das Bild einer ausgedehnten weiten Welt bestätigt, … sich in Wahrheit als eine Abfolge von gezeitigten Erfahrungen am selben ‘Fleck’ (ereignet).” (Tarthang Tulku)2

Zeitdruck durch gestörten Energiefluß
Untersuchungen legen nahe, dass neben anderen Faktoren wie auf Abneigungen und Vorlieben beruhende Gewohnheiten, unklare Prioritäten, Fehlen einer effektiven Zeitplanung der Hauptfaktor für Zeitdruck aus dem Gleichgewicht geratener Energiefluß ist. Vor allem unterdrückte Gefühle und Erfahrungen als Rückstände der Vergangenheit bringen das Gefühl von Geschwindigkeit und Druck der Zeit hervor und nicht äußere Kräfte oder Ereignisse.

Wenn Menschen ein aufkommendes Gefühl nicht fühlen und ihm damit nicht die Möglichkeit geben, sich auszubreiten und aufzulösen, sich statt dessen davon abwenden, wird die Energie unterdrückt und damit das Herzenergiezentrum geschwächt. Zudem fließt zu viel Energie in den Kopf und im Kehlzentrum entsteht Unruhe und Spannung.

“Anstatt Erfahrungen direkt aufzunehmen, unsere Empfindungen gänzlich zu verarbeiten und sie mit den Gefühlen des Herzens in Einklang zu bringen, verfangen wir uns in Denkmustern über unsere Erfahrungen, klassifizieren sie und schließen daraus auf ihre Beschaffenheit. … In diesem Zustand sind unsere Gefühle in Wirklichkeit nur noch Gefühle aus zweiter Hand, Interpretationen geistiger Bilder, die wir dann für Erfahrungen halten. Wir leben ‘in unseren Köpfen’ … Das hat zur Folge, dass wir uns nahezu ständig unzufrieden fühlen. Es ist eine Art subtile Angst, die im Kehlzentrum als eine gewisse Spannung empfunden werden kann. … Ehe das Kehlzentrum nicht ruhig geworden ist und die feinstofflichen Energien nicht im gleichen Maße auf Herz und Kopf verteilt werden, können wir nicht richtig mit unseren … echten Gefühlen in Verbindung treten. …“ (Tarthang Tulku, Kum Nye, Abschnitt “Atmen”)3

ÜBUNGSSEQUENZ „ZEITERFAHRUNG TRANSFORMIEREN“

Diese Übungssequenz stammt aus der multidimensionalen Energiearbeit und ist die erste von sechs Sequenzen zur Transfomation der Zeiterfahrung. Weitere Sequenzen werden in zukünftigen Blogbeiträgen dargestellt.

Level I
1 Bewusstes Atmen
2 Kum Nye Übung 77 “Strom der Energie”
3 Kum Nye Übung 22 “Fliegen”
4 Bewusstes Atmen und Uhrzeitbeobachtung
5 Zeiterfahrung: Zeitbenennung

1 Bewusstes Atmen
Atme leicht und sanft gleichermaßen durch Mund und Nase, die Zungenspitze leicht den Gaumen berührend, Mund leicht geöffnet. Lasse den Atem immer gleichmäßiger und kontinuierlicher werden,
Übe dies 5 Minuten lang und prüfe dann, ob sich das Zeitempfinden verändert hat: war jede Minute gleich lang? Haben sich Druck oder Besorgnis vermindert?
Ansonsten praktiziere dies so oft am Tag, wie du dich daran erinnerst.

2 Kum Nye Übung 77 “Strom der Energie”

Setze dich mit gekreuzten Beinen und geradem Rücken auf ein Sitzkissen. Du kannst dich auch auf einen Stuhl setzen, mit geradem Rücken und ohne dich anzulehnen. Die Hände ruhen dabei auf den Knien.
Drücke die Oberarme an die Körperseiten und hebe die Unterarme mit nach unten gerichteten Handinnenseiten vor dir hoch, sodass sie sich parallel zum Boden befinden. Halte die Finger jeder Hand eng an einander, und beuge langsam die Handgelenke bis die Finger zum Boden zeigen. Halte die Hände etwa eine Minute lang in dieser Stellung, während der übrige Körper entspannt bleibt.

Hebe dann die Hände langsam wieder an, während du die Spannung abnehmen läßt. Fließt eine Energie durch die Handgelenke zum Herzzentrum und zur Wirbelsäule? Lasse alle Empfindungen sich immer weiter ausdehnen.

Lege die Hände wieder auf die Knie und wiederhole danach diese Bewegung noch zweimal, wobei du die gebeugten Handgelenke bis zu 5 Minuten lang hältst.
Sitze dann 5 Minuten still und lasse alle Gefühle sich über deinen Körper hinaus in alle Richtungen ausdehnen.

3 Kum Nye Übung 22 “Fliegen”

Stelle dich mit geradem Rücken hin, die Füße bequem weit auseinander, die Arme entspannt seitlich herabhängend. Beginne nun die Arme langsam seitlich nach oben zu bewegen, bis sie senkrecht sind und die Handoberflächen sich fast berühren. Nimm dir dafür eine ganze Minute Zeit.

Entspanne die Oberschenkel, schließe die Augen und fühle die Körperempfindungen. Bewege jetzt die Arme wieder langsam auseinander, und nimm dir eine volle Minute Zeit, bis sie wieder entspannt an den Seiten herabhängen. Achte während der Bewegung auf die Energie und lasse sie in dein Herzzentrum fließen.

Wiederhole die Übung noch zweimal und lasse die Bewegung noch langsamer werden (etwa 2 Minuten für jedes Heben und Senken). Erkunde dabei den Energiefluß. Lasse die Energie beispielsweise vom Herzzentrum aus durch die Finger nach außen fließen.
Sitze dann 5 Minuten still und lasse alle Gefühle sich über deinen Körper hinaus in alle Richtungen ausdehnen.

4 Bewusstes Atmen und Uhrzeit beobachten
Atme wie in Übungsschritt 1 und beobachte dabei, wie sich der Uhrzeiger oder die Digitalziffern bewegen.
Mache das 5 Minuten lang, und prüfe dann, ob sich das Zeitempfinden verändert hat: war jede Minute gleich lang? Haben sich Druck oder Besorgnis vermindert?

5 Zeiterfahrung: Zeitbenennung
Bei dieser Übung geht es darum zu sehen, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schnell in der Erfahrung auftauchen bzw. die Perspektive wechselt, wenn Zeitpunkte genannt werden wie
vor 10 Minuten
in 10 Minuten
vor einer Stunde
in einer Stunde
heute am frühen Morgen
später heute Abend
gestern
morgen
letzten Mittwoch
nächsten Mittwoch
vor zwei Wochen
in zwei Wochen
letzten Monat
nächsten Monat
letzten Sommer
nächsten Sommer
letztes Jahr
nächstes Jahr
vor 5 Jahren
in 5 Jahren
vor 10 Jahren
in 10 Jahren
vor 25 Jahren
in 25 Jahren

Mache dies mehrmals und stelle fest, inwieweit ein rückwärts und vorwärts Gehen da war: Ist es möglich über vergangene und zukünftige Zeiten nachzudenken, ohne ein Empfinden von rückwärts oder vorwärts zu haben?

Übe diese gesamte Sequenz täglich für drei Wochen und halte in einem Notizbuch fest, inwieweit sich dein Zeitempfinden, dein Gefühlsfluss und der Grad deiner Entspanntheit verändert haben.
Dann kannst du zur Übungssequenz Level II übergehen, die ich demnächst hier darstellen werde.

  1. Siehe z.B. Larry Dossey, Die Medizin von Zeit und Raum ↩︎
  2. Tarthang Tulku, Raum, Zeit und Erkenntnis, S.148 ↩︎
  3. Tarthang Tulku, Selbstheilung durch Entspannung ↩︎

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JENES WISSEN

Weit oben, dem Geschehen enthoben, in sich ruhend, tief gelassen,
den Strom, den unruhigen, sich ständig verzweigenden, vereinenden, auseinanderdriftenden, zusammenfliessenden, sich bewegenden und wandelnden und doch irgendwie ruhigen, gleichsam unbewegten, zentrumslosen Strom beobachtend, unbeteiligt zuschauende Beobachterin, nichts wertend, alles sehend, sich immer wieder teilender, träge dahineilender, sich in sanfter Beschleunigung wieder vereinender, aufgewühlt dahinpeitschender, nahezu bewegungslos dahingleitender, von allen Seiten zusammenfliessender, nach allen Seiten auseinanderfliessender Strom, ein endlos fluktuierendes Muster, dessen Zentrum Bewegungslosigkeit zu sein schien, von allen scheinbaren Bewegungen völlig unberührt bleibendes Insichruhen, weder von falsch/richtig noch von gut/schlecht beflecktes würdigendes Gewahrsein, dessen was war, ein mit der Zentrumslosigkeit des Flusses einhergehendes Einverstandensein, panoramablickgeborenes Unverstricktsein, wissend, dass ein einziger besitzergreifender Gedanke genügen würde, dem gnadenlosen Fluß begrenzter Zeit ausgeliefert zu sein, ein einziger Gedanke des Haben- oder Nichthabenwollens und sie würde sich inmitten dieses reißenden, sie unablässig von der Geburt in den Tod und wieder zurück befördernden Stromes der Zeit befinden, verstrickt in die zahllosen Variationen von Freude und Trauer, von Liebe und Haß, von Schönheit und Häßlichkeit, von Erfüllung und Leiden, von Befreiung und Gefangensein … endlos und anfangslos, anfangslos und endlos, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, mächtige Ströme, von linearer oder zyklischer Unentrinnbarkeit … hier und dort, oben und unten, vorher und nachher, einst und demnächst, Himmel und Meer, Wasser und Erde, endloses Spiel der Elemente, nichts falsch, nichts richtig, einfach nur so, einfach nur seiend … und doch nur eine ‚Frage der Zeit‘ bis sie sich ‚unten‘ wiederfinden würde, verstrickt in einen ganz

bestimmten Verlauf des Flusses, verzweigt in eine ganz bestimmte Richtung, davongetragen mit einer ganz bestimmten Geschwindigkeit, ohne Überblick, ohne Weiträumigkeit, ohne Gelassenheit, verfangen in genau jener bestimmten Spur, deren unzählige Einzelheiten sie nun würde verfolgen müssen, sie zwanghaft zerreibend von der Geburt in den Tod hinein, die Reste darüber hinaus in den nächsten Zyklus rieselnd … und doch nur das endlose Spiel von Raum und Zeit, gewürdigt von Wissen, von jenem Wissen, dessen Offenheit alles entschied: ekstatisches, grenzenloses oder frustrierendes, begrenztes Spiel, jenes Wissen, dessen unbegrenzter Raum alle Verstrickungen unverstrickt beließ, jenes unbenennbare Wissen, dessen Soheit alle Fragen in unbegrenzter Unbeantwortetheit erstrahlen ließ, jenes Wissen, dessen Unschuld das ewige Spiel von Frage und Antwort zelebrierte, jenes Wissen, dessen scheinbare Verdunkelung sie nun inmitten dieser bestimmten Spur plaziert hatte, jenes Wissen, das auch genau hier nur seine völlige Offenheit feierte, jenes Wissen, das jede seiner Verdunklungen zuließ, in wohlwissender Gewissheit, dass sie durchschaubar waren für alle, die ihr Nichtwissen völlig akzeptierten, jenes Wissen, das großzügig jede Begrenzung zuließ und ebenso großzügig die Aufhebung jeder Begrenzung gestattete, jenes Wissen, dessen Offenheit sie wieder aus den Begrenzungen jener bestimmten Spur führen würde, indem es deren Grenzenlosigkeit offenbarte, sie jeglicher Notwendigkeit enthebend, in eine andere Spur flüchten zu müssen, deren Verlauf auch nur die Pauschalreise Geburt-Tod-Wiedergeburt wäre, jenes Wissen, das den unaufhörlichen Sieg der Todlosigkeit über die Vergänglichkeit feierte, jenes Wissen, dessen scheinbare Abwesenheit sie sogar die allerbegrenztesten Verhaltensweisen und Einstellungen einnehmen ließ … UND SCHON sah sie sich eingeklemmt und -gequetscht in unbarmherzigen Zyklen bleischwerer Druckkammern, die mit gewohnheitsmäßig überhöhter Langsamkeit fernen Zielen entgegenjagten, Zielen, die immer gerade außerhalb der jeweiligen Reichweite lagen, Zielen, die schon seit Äonen realisiert waren, Zielen, die nie existiert hatten, Zielen, die nur auftauchten, um wieder zu verschwinden, Zielen, die nur dazu dienten, JENES WISSEN aus seiner scheinbaren Abwesenheit in seine nie unterbrochene Präsenz ‚zurückzukatapultieren‘, UND ERHOBENEN HAUPTES schritt die Siegerin durch das Tor der Zeitlosigkeit, die schon immer das Herz jedes Spiels war …

UND SIE SAH eine Gestalt auf der Spitze eines Berges sitzend, eine Gestalt, deren Gedanken auf die Ströme ihres Lebens gerichtet waren, die sich in würdevoller Nichtexistenz endlos aus allen und in alle Richtungen bewegten, eine Gestalt, die spielte, in die Illusion ihrer Existenz verfangen zu sein, eine Gestalt, der die reiche Beschenkung JENES WISSENS bevorstand, selbst nichts anderes zu sein als Zeitlosigkeit, immerwährend und doch nie geschehen … genau jetzt …

(C) Matthias Wiesner Gießen 1999

DER TRAUM DER GROSSMUTTER

VORBEMERKUNG: Bei dem folgenden Text handelt es sich um unveröffentliches Material, das beim Kreieren des von mir unter dem Anagramm Martin Weisesath als Co-Autor verfassten Buchs „Das Vermächtnis – Dokumentation einer Erkenntnisreise“1 entstand.

Zum besseren Verständnis des Ganzen sei hier das Vorwort aus dem veröffentlichten Buch zitiert:

Ein Sohn stirbt bereits vor seinem 37. Geburtstag. Eine Mutter macht sich auf die Suche nach den Hintergründen. Ein multidimensionaler Bewusstseinsforscher und Astrologe unterstützt sie dabei, liefert wesentliche Impulse, Eckdaten und Erkenntnisrahmen und betreut das entstehende Forschungs- und Schreibprojekt über die Jahre hinweg.

14 Monate nach dem Tod des Sohnes erhalten die Mutter und der Bewusstseinsforscher, unabhängig voneinander, am gleichen Tag die Botschaft, dass eine Wiedergeburt in Peru erfolgt sei. Diese bemerkenswerte Synchronizität führt zu dem Beschluss, die reinkarnatorischen Hintergründe zu erforschen, und sie beginnen, das Ganze “Das Projekt” zu nennen, eine Bezeichnung, die sie über all die Jahre beibehalten.

Auf der Grundlage der Geburtshoroskope des Verstorbenen und der Mutter werden durch das weiträumig-präzise Gewebe astrologischer Rhythmen und durch astrogeographische Verfahren Eckdaten ermittelt, die durch verschiedene intuitiv-mediale Vorgehensweisen – unter anderem durch Pendeln mittels spezifischer Pendeltafeln – überprüft und verfeinert werden.
Diese Daten der Inkarnationen des Sohnes und der Mutter (teilweise auch anderer Familienangehöriger) und ihre Energiesignaturen über Jahrhunderte bzw. Jahrtausende hinweg werden in übersichtliche Tabellen eingetragen.
In weiterer “Detektivarbeit” werden wesentliche Gegebenheiten
und Ereignisse der jeweiligen Leben, speziell der Leben der letzten
750 Jahre, konkretisiert und ergänzt.

Schließlich werden die einzelnen Lebens-Geschichten und ihr Gesamtzusammenhang in eine literarische Form gekleidet.
Das Unterfangen entwickelt seine Eigendynamik, expandiert, gewinnt an
Komplexität und Hintergründigkeit, und so werden die ermittelten Daten nach und nach in ein umfassendes Modell spiritueller Seelenentwicklung und -organisation sowie energetischer Prägungsmerkmale integriert und kulminieren schließlich in dem großen Erkenntniszusammenhang eines Seelenforschungs-Projekts, wodurch “Das Projekt” eine neue Dimension erhält.

Das von einer Rahmenerzählung begleitete Kaleidoskop von Lebens-Geschichten dokumentiert im Kern die Geschichte zweier verwandter Seelen über Jahrhunderte, ja Jahrtausende hinweg – genauer gesagt vom
fünften Jahrtausend vor unserer Zeit bis in die heutige Zeit -, ganz im
Sinne der Mahnung des Verstorbenen “Schreib es auf, damit wir es nicht
vergessen!”.

Die schillernden Begriffe Seele, Seelenalter und Seelenorganisation, definiert durch ein sinnvolles Modell 10.000-jähriger spiritueller Entwicklung, dienen als Dreh-und Angelpunkt des vielfältigen Geschehens.
Es entsteht ein Spiegel von Etappen der Menschheitsgeschichte, ein Puzzle von Fragen und Antworten, das Spannungsfeld von Sein und Evolution, das Spiel der Archetypen, das Spiel von Raum und Zeit und Erkenntnis kommen zum Ausdruck.

Es offenbart sich, dass die vielen Leben der Seelen-Verkörperungen dazu
beitragen, Licht auf ein bestimmtes Forschungsfeld zu werfen. Die verkörperten Seelen “leben” praktisch die Erforschung des Einflusses von Handels-, Geschäfts- und Besitz- bzw. Finanzhierarchien auf Empfinden, Gefühlsleben, Wahrnehmungs- und Unterscheidungs-vermögen sowie Erkenntnisfähigkeit ihres Menschseins.

Sie erfahren als freiwillig oder eher unfreiwillig Forschende den Einfluss
der hierarchischen Verhältnisse und der damit verbundenen Existenzbe
dingungen auf ihren Enthusiasmus, ihren Idealismus, ihre Hingabefähigkeit und ihre spirituelle Entwicklung, auf die Entfaltung ihrer Individualität und ihrer Kreativität, ja auch auf ihre Energiezustände und damit ihre Gesundheit.

Doch wir, die jetzt Lebenden, sind dazu aufgerufen, aus diesem Seelenforschungsprojekt, aus diesen Lebens-Geschichten der Vergangenheit, unsere Schlüsse zu ziehen für unsere Gegenwart und unsere Zukunft und die Zukunft der Menschheit, worauf im Nachwort mit dem Ausblick “Menschheit 2.500“ noch einmal nachdrücklich eingegangen wird.

Der Traum der Großmutter

[Lesja, die Großmutter, eine der Inkarnationen der Erzählerin, hört in einem Traumzustand eine Rundfunksendung aus der Zukunft und versucht sich Klarheit zu verschaffen:]

Sie spürte, wie ihr auf den verschiedensten Wegen Informationen kommuniziert wurden, die alle auf die eine oder andere Art auf das Zeitlose hinwiesen, und nicht nur auf verschiedenen Wegen, sondern auch aus verschiedenen Zeiten, sogar aus der Zukunft.

Obgleich dies das gewohnte Zeitverständnis Lesjas arg strapazierte, so war sie doch in der Lage, zu erahnen, dass es zwischen Zeitlosigkeit und normaler Zeit viele Formen der Zeit geben könnte, auch Zeit, die von derZukunft in die Vergangenheit floss.

Sie wusste, dass sie alles durchdringen musste, um es zu verstehen, aber dazu war sie im Moment nicht fähig. Ihr Bewusstsein geriet in einen schemenhaften Zustand. Sie erkannte für den Bruchteil einer Sekunde, dass Raum und Zeit nur Informationen waren, Informationen, die wie Behälter eine Fülle von Informationen bargen, vielleicht so ähnlich wie die ineinander gestapelten verschieden großen Kochtöpfe in ihrem Küchenschrank, der Küchenschrank selbst, als noch umfassenderer Raum-Zeit-Rahmen, die Küche ein noch größerer, das Haus wiederum ein noch umfassenderer und schließlich der Himmel ein noch weiterer.

Und doch war gleichzeitig alles jetzt hier. Ein beißender Geruch unterbrach die Spekulationen von Lesja abrupt. Sie sprang mit einer, für eine Einundachtzigjährige erstaunlichen Schnelligkeit, vom Sessel und eilte in die Küche, um das angebrannte Essen hier und jetzt vom Herd zu nehmen. Ja, sie musste sich um das Hier und Jetzt kümmern.

Hier der nicht im Buch enthaltene Text:

NATURBELASSENHEIT UND TRAUMBEWUSSTHEIT

Prof. Dr. Dr. Theoderich Wachmann, der Verfasser des bekannten Ratgebers “Wie Sie Ihren Psychiater davon abhalten, Sie endgültig verrückt zu machen” empfiehlt in seiner allmorgendlichen Rundfunksendung “Auch heute wieder wach mitten im Traum” Erscheinungen eine nicht so große Bedeutung beizumessen, sondern sich auf das zu konzentrieren, was wirklich wirklich ist.

Aufzuwachen heißt nach Meinung von Prof. Dr. Dr. Wachmann, zu erkennen, dass man sich mitten in einem Traum befindet, und dass das einzige, was wirklich wirklich ist, jene jedem Menschen innewohnende zeitlose Präsenz ist, die erkennt, dass man sich mitten in einem Traum befindet.
Was auch immer erscheine oder hervorgebracht werde, spiele nicht die entscheidende Rolle, entscheidend sei einzig und allein, bewusst in dieser zeitlosen Präsenz zu bleiben, die alles in natürlicher Vollkommenheit sein lasse, was dauerhafte Erfüllung und Freude bedeute.

Alle die dies anders wahrnähmen, hätten ihre natürliche Präsenz, die ihre wahre Natur sei, aus den Augen verloren und irrten durch ein magisches Theater wechselnder Erscheinungen, eine Welt von Geburt, Alter und Tod, gefangen in einem endlosen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt, könnten aber jederzeit bewusst in die stets frei verfügbare, zeitlose Präsenz zurückkehren, die genau hier und jetzt präzise anwesend sei.

Daher sei der einzige Rat, der den Menschen wirklich dauerhaft helfe, der, diese zeitlose Präsenz zu erkennen und so oft wie möglich in ihr für kurze Momente zu verweilen, statt Erscheinungen eine unabhängige Wirklichkeit zu verleihen, die sie nicht wirklich haben, da sie allesamt Aspekte der alldurchdringenden Gegenwärtigkeit einer Unermeßlichen (Natürlichen) Intelligenz seien. Für sich gesehen besäßen Erscheinungen keinerlei wirkliche Macht und keinerlei unabhängige Existenz.

Das Nichterkennen ihrer Untrennbarkeit von ungeteilter, alles stets in natürlicher Perfektion vereinender Zeitloser Intelligenz führe dazu, Erscheinungen eine Existenz aus sich selbst heraus zuzusprechen, womit wir die uns innewohnende wahre Macht aus den Augen verlören und in einen Zustand der Täuschung verfielen. Erscheinungen seien zudem in einem Kreislauf endlosen Aufeinanderverweisens verfangen, der keinerlei wirkliche Lösungen zulasse und die Menschen in einem Zirkel von Angst und Hoffnung gefangen halte.

Entscheidend sei, Erscheinungen und Traumbilder, ganz gleich ob sie innerer oder äußerer Natur seien, weder festzuhalten noch abzulehnen, sondern sie einfach so zu lassen wie sie sind, was natürlicherweise ihre wahre Natur ungeteilter Unmittelbarer Intelligenz offenbare. Diese allen Angelegenheiten innewohnende spontane Lösung durch Naturbelassenheit ermögliche den Himmel auf Erden, der das Geburtsrecht der Menschheit sei.

Die allem innewohnende wahre Natur, dieser Primärzustand spontaner ungeteilter Natürlicher Intelligenz, wurde in früheren Zeiten häufig als Gott bezeichnet, was Prof. Dr. Dr. Wachmann aber nicht für besonders empfehlenswert hält, da die gleiche Bezeichnung seit vielen Jahrhunderten auch für mentale Konstrukte gebraucht würde, die selbstsüchtigen, machtgierigen und anderen wirren Bestrebungen dienten und dienen und sich für die meisten Menschen als nicht von wirklichem Nutzen erwiesen hätten.

Die Unmittelbare Intelligenz, der Urzustand natürlicher Vollkommenheit, der unsere wahre Natur sei, die wir nur bewusst zuzulassen brauchten, orchestriere immer unmittelbar den optimalen Nutzen für alle Beteiligten. Während sich von dieser Intelligenz als getrennt – und sich damit irrigerweise als unabhängig existierend – betrachtende Erscheinungen kommen und gehen, entstehen und vergehen, geboren werden und sterben und damit unwirklich seien, verweile die wahre Natur in der brillanten Präsenz vollendeter Zeitlosigkeit und Ungeteiltheit.

Die gesamte Erscheinungswelt inklusive der mentalen Konstrukte eines gesondert existierenden Ichs als Traum zu sehen, sei daher eine wichtige Hilfestellung, unsere wahre Natur wieder zu erkennen. Prof. Dr. Dr. Wachmann empfiehlt daher, sich von morgens bis abends immer wieder zu sagen: “Ich bin wach mitten in einem Traum und all dies – innen wie außen – ist Teil des Traums.” Dies sei keine Leugnung relativer Realität, sondern ein Annähern an das Verstehen deren Stellenwerts als nicht letztendlich wirklich.

Automatische unbewußte Reaktionen und Umgangsweisen bezüglich innerer und äußerer Phänomene würden bewusst und verlören ebenso wie die Phänomene selbst ihre konditionierende Macht, die wir ihnen verliehen hätten, statt unsere wahre Macht als zeitlose Präsenz zu realisieren. Neben dem dadurch bewirkten Anwachsen psycho-mentaler Stabilität, führe diese Übung dazu, sich in den Träumen der Nacht immer häufiger bewusst zu sein, dass man träume, was eine Menge interessanter Möglichkeiten biete.

Entscheidend sei aber das Erwachen aus den traumgleichen Projektionsgeflechten sowohl unserer Tag- wie unsere Nachtrealität und das letztlich dauerhafte Verweilen in unserer wahren Natur zeitloser, unzerstörbarer Präsenz, der einzig wirklichen Wirklichkeit, die immer war, immer ist und immer sein werde.

Wem dies alles zu weit gehe, aber wer gleichzeitig nicht mehr bereit sei, sich Tag und Nacht von Erscheinungen und den dadurch verursachten Leidensformen dominieren zu lassen, dem böten sich verschiedene Formen von Kausalitätenmanagement (Karmamanagement), Bewusstheitstraining und Körperenergiearbeit an.

Auch sei es möglich durch diverse psycho-mentale Transformationsmethoden die Erfahrungsqualität positiv zu verändernden Traum sozusagen in einen schöneren zu verwandeln – und neue Energien freizusetzen, die wiederum Raum böten, sich dem Wiedererkennen der zeitlosen Präsenz zu nähern.

(C) Matthias Manjushri Wiesner Gießen 2012

  1. Das Vermächtnis, Dokumentation einer Erkenntnisreise (2020)
    Das Buch kann in der Printausgabe (Paperback, 438 Seiten, mehr als 40 farbige Bilddrucke) für 19,90 Euro bestellt werden.
    ↩︎

MARS-PLUTO – VON AUTOPILOT ZU ERWACHEN

Von Mitte Oktober 2024 bis Mitte Januar 2025 erstreckt sich der Wirkungsbereich der aktuellen Mars-Pluto-Opposition. Die Opposition ist zunächst am 3. November exakt. Mars wird am 7. Dezember rückläufig und die Opposition ist dann am 3. Januar 2025 erneut exakt. Im Grunde handelt es sich sogar um eine Mars-Pluto-Uranus- Konstellation, da sich der Uranus schon seit einiger Zeit im Umkreis einer Spiegel-Konjunktion mit Pluto befindet, die Ende April 2025 exakt ist, wobei zu diesem Zeitpunkt dann auch der wieder direktläufige Mars die Opposition zu Pluto zum dritten Mal vollzieht. Außerdem geht Pluto im November endgültig in das Zeichen Wassermann und hat somit eine Uranus-Verbindung.

WER IST VON DIESER KONSTELLATION BETROFFEN?

Bleiben wir der Einfachkeit halber auf die Opposition Mars-Pluto konzentriert, die ohne die Rückläufigkeit des Mars allenfalls einen Wirkungszeitraum von knapp 3 Wochen hätte, so aber drei Monate anhält. Das Spiel dieser beiden Archetypen mit all seinen Facetten betrifft zum einen – wie jede andere mundane Konstellation – die gesamte Menschheit und ist daher unbedingt in den derzeit stattfindenden Evolutionssprung der Menschheit einzuordnen.

Zum anderen sind bestimmte Menschen von dieser Konstellation besonders betroffen. Dies sind vor allem Menschen, die Aszendent, MC, Sonne oder Mond im Bereich des Konstellationenpunkts Mars-Pluto haben. Dies sind die Grade 26.5° – 29.5° Krebs und 0.5° – 3.5° Schütze. Des weiteren ist besonders betroffen, wer den Aszendenten auf einem Pluto-Konstellationenpunkt hat, z.B. alle Aszendenten auf 8.5° – 12° und 18° – 21.5° Stier, Löwe, Skorpion, Wassermann.
Außerdem ist zu berücksichtigen, welche anderen – vor allem längerfristige – astrologische Konstellationen in diesem Zeitraum auftreten.

ENERGETISCHE MUSTER TRANSFORMIEREN

Ein zentrales Thema dieser dieser Konstellation im Sinne der Evolution ist die Transformation der Energie auf eine andere, höhere Frequenz. Starre und oft suchtartige, im Nervensystem festsitzende Energiemuster blockieren den freien, kreativen Energiefluß und die Verbindung mit den umfassenderen Seinsebenen. Die Energie fließt sozusagen auf Autopilot und erzeugt so immer wieder ein- und festgefahrene Lebensverhältnisse und Körperzustände. Durch erhöhte Bewusstheit mittels Meditation, durch Körperenergieübungen und andere Tools können wir aus dem Autopilotenschlaf erwachen und unsere Energie bewusster lenken und freier fließen lassen.

Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, sich der im Unbewussten agierenden plutonischen Automatik bewusst zu werden und sie durch bewusstes Loslassen aufzuheben. Die Verbindung von Meditation bzw. Bewusstheitstraining, Bewusstem Loslassen (z.B. Sedona-Methode oder EFT) und Körperenergiearbeit (z.B. bestimmte Bewegungsmeditations-Übungen, Yoga, Energiepunktmassage-Methoden u.a.m.) ist bestens geeignet, aus dem Automatikmodus heraus wieder in den freien Fluß zu kommen, der – wenn er nicht wieder behindert wird – spontan zu höheren Energie- bzw- Seinsebenen führt.

Der nächste Schritt in der energetischen (=Mars) Transformation (=Pluto) bzw. Frequenzerhöhung besteht darin, den Energiefluß nicht wieder einzufrieren oder erstarren zu lassen. Wir achten daher darauf, so oft wie möglich präsent zu sein. Wir unterbrechen den einsetzenden Automatikmodus, indem wir uns als Erinnerungshilfe (nicht als mentale Affirmation) sagen : „Ich bin die unendliche Entspanntheit und Fülle des zeitlosen Jetzt“, und setzen dann intuitv die geeigneten Mittel ( siehe oben) ein, um diesen natürlichen Zustand zuzulassen.

Wir schwelgen also nicht im Gestern oder Morgen, sondern verweilen im unmittelbaren Augenblick, in gegenwärtiger Bewusstheit. Statt uns in Stories und mentale Konzepte (=Pluto) zu verstricken, üben wir, die Energie wieder direkt (=Mars) wahrzunehmen, sie mit dem Herzen zu fühlen. Wir folgen immer mehr unserem göttlichen Willen, anstatt im begrenzten Ego-Willen zu verharren, der sich durch seine Reaktivität und seine begrenzenden Glaubenssätze zum Spielball der Umstände macht. Statt Opferbewusstsein praktizieren wir Selbstermächtigung, statt uns in Macht(=Pluto)kämpfe(=Mars) zu verwickeln, folgen wir den intiatorischen Impulsen unserer höheren Ebenen.

Im Zusammenhang damit stehen solche Themen wie die Konfrontation (=Mars) mit dem Schatten (= Pluto) und das Loslassen der die individuelle – und damit die kollektive – Weiterentwicklung be-und verhindernden Persönlichkeitskonzepte und Selbstbilder. Diese sind ebenfalls geronnene energetische Muster, die wieder verflüssigt und durch bewusste Lenkung der Energie (= Mars) in den Kanälen (=Pluto) auf höherer Ebene spielerisch neu gestaltet werden können.


DAS I GING-MANDALA DER MARS-PLUTO-OPPOSITION VOM 3. NOVEMBER 2024

Wir können auch das I Ging zu Rate ziehen und das genetische Geschehen eingehender betrachten, indem wir das I Ging-Mandala der Opposition am 3. November kontemplieren: Wir haben hier die Oppostionsachse mit dem Mars im Zeichen 56 und gegenüber den Pluto im Zeichen 60. Die andere Achse des Mandalas besteht aus den Zeichen 50 und 3.

Die Schattenebene besteht aus ABLENKUNG (56), KORRUPTION (50), BEGRENZTHEIT (60) und CHAOS (3) – ein passendes Abbild des derzeitigen Oberflächengeschehens.
Die Talentebene zeigt an REICHHALTIGKEIT (56), GLEICHGEWICHT (50), REALISMUS (60) und ERNEUERUNG (3) – in welche Richtung zu transformieren ist.
Und die Meisterebene gipfelt in SELIGKEIT (56), HARMONIE (50), GERECHTIGKEIT (60) und UNSCHULD (3).

ALLES KOMMT ANS LICHT

Natürlich hat die Konstellation Mars-Pluto wesentlich mehr Facetten, als hier aufgezeigt. Die im folgenden aufgezählten Themenfelder hängen aber im wesentlichen alle mit dem Thema der Energietransformation und der Befreiung von einengenden energetischen Mustern innerhalb des Evolutionssprungs der Menschheit zusammen und können also auch durch die oben aufgeführten Mittel bearbeitet werden.

Im folgenden eine Aufzählung weiterer wichtiger Themen und Spannungsfelder dieser Konstellation:
★ der einzelne (Mars) und das Kollektiv bzw. die Masse (Pluto), ein wichtiges Thema im Evolutionsprozess, das zeigt, dass es ohne die Befreiung und die Freiheit des einzelnen keinen Fortschritt und keine Befreiung des Kollektivs bzw. der Masse geben kann,
Unmittelbarkeit (Mars) versus Vorstellungsgebundenheit(Pluto), auch als Zwang (Pluto) gegen die Existenz (Mars) oder existentielle Zwänge bekannt,
★ der Untergrund, die Unterwelt (Pluto) wird sichtbar(Mars), eleganter ausgedrückt: ALLES KOMMT ANS LICHT, weswegen es auf der Oberfläche die nächsten Jahre ziemlich häßlich aussehen kann, da vieles zu bereinigen ist, was sich durch die Automatismen und Manipulationen von Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden angesammelt hat,
Stirb (Pluto) – und- Werde (Mars) -Prozess: Die alte Welt stirbt und die neue Welt entsteht, und das alles in einem relativ kurzen Zeitraum (allerdings war die Vorbereitungszeit ja lange genug), was vorübergehend sehr chaotisch erscheinen kann,
★ die neue Energie, die andere Fließcharakteristika hat als die bisherige,
natürliche Wildheit (=Mars) versus künstliche Kontrolle (Pluto)
Aktivierung (Mars) tiefsitzender (unterdrückter) psychomentaler Inhalte (Pluto)
★ sich mit Gewalt (=Pluto) durchsetzen (= Mars)
★ Betäubung/Ruhigstellung des Mars durch Psychopharmaka (Pluto), ein weltweit um sich greifendes Phänomen
★ der Zwang (=Pluto) zu durchdringen (=Mars) oder sich durchdringen zu lassen
★ die zunehmende Roboterisierung, die positiv genutzt durch die Übernahme vieler Routinevorgänge die Energie der Menschen entlastet und freisetzt, die dann für die kreative Entwicklung des einzelnen und damit letztlich des Kollektivs und somit für den Evolutionssprung eingesetzt werden kann.

AUF DEM WEG ZU EINER ERLEUCHTETEN WELT

Was auch immer die Phänomene bzw. Facetten dieses Archetypenspiels sein mögen, mit denen der einzelne, bestimmte Gruppen bzw. die ganze Menschheit konfrontiert werden, dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns als Individuen und als Kollektiv Menschheit in einem sich immer mehr beschleunigenden Evolutionssprung befinden. Diese Mars-Pluto-Konstellation trägt eben gerade zur weiteren Beschleunigung =(Mars) der Transformation (=Pluto) und Transmutation (=Uranus) bei, die nicht mehr aufzuhalten ist. Perspektivisch kommt noch hinzu, dass nach dem Wechsel von Pluto in den Wassermann auch Neptun (in den Widder) und Uranus (in den Zwilling) demnächst die Zeichen wechseln.

Als Spiegelung des vermehrten Bewusstseinslichts auf dem Planeten entstehen immer mehr Iniativen, die ohne hierarchische Kontrolle auf der Grundlage von Vertrauen immer stärker für den Wandel wirken. Die von mir in meinem Beitrag „Die Menschheit im Evolutionssprung“ skizzierte Menschheit 2500 könnte auch schon 2050 Wirklichkeit sein. Wir werden es multidimensional wahrnehmen.

CHEKARO: DEN GÖTTERN AUF DER SPUR

VORBEMERKUNG: Bei dem folgenden Text handelt es sich um eine von mir unter dem Anagramm Martin Weisesath verfasste Reinkarnationsgeschichte aus dem Buch „Das Vermächtnis – Dokumentation einer Erkenntnisreise“.1

Zum besseren Verständnis des Ganzen sei hier das Vorwort aus dem veröffentlichten Buch zitiert:

Ein Sohn stirbt bereits vor seinem 37. Geburtstag. Eine Mutter macht sich auf die Suche nach den Hintergründen. Ein multidimensionaler Bewusstseinsforscher und Astrologe unterstützt sie dabei, liefert wesentliche Impulse, Eckdaten und Erkenntnisrahmen und betreut das entstehende Forschungs- und Schreibprojekt über die Jahre hinweg.

14 Monate nach dem Tod des Sohnes erhalten die Mutter und der Bewusstseinsforscher, unabhängig voneinander, am gleichen Tag die Botschaft, dass eine Wiedergeburt in Peru erfolgt sei. Diese bemerkenswerte Synchronizität führt zu dem Beschluss, die reinkarnatorischen Hintergründe zu erforschen, und sie beginnen, das Ganze “Das Projekt” zu nennen, eine Bezeichnung, die sie über all die Jahre beibehalten.

Auf der Grundlage der Geburtshoroskope des Verstorbenen und der Mutter werden durch das weiträumig-präzise Gewebe astrologischer Rhythmen und durch astrogeographische Verfahren Eckdaten ermittelt, die durch verschiedene intuitiv-mediale Vorgehensweisen – unter anderem durch Pendeln mittels spezifischer Pendeltafeln – überprüft und verfeinert werden.
Diese Daten der Inkarnationen des Sohnes und der Mutter (teilweise auch anderer Familienangehöriger) und ihre Energiesignaturen über Jahrhunderte bzw. Jahrtausende hinweg werden in übersichtliche Tabellen eingetragen.
In weiterer “Detektivarbeit” werden wesentliche Gegebenheiten
und Ereignisse der jeweiligen Leben, speziell der Leben der letzten
750 Jahre, konkretisiert und ergänzt.

Schließlich werden die einzelnen Lebens-Geschichten und ihr Gesamtzusammenhang in eine literarische Form gekleidet.
Das Unterfangen entwickelt seine Eigendynamik, expandiert, gewinnt an
Komplexität und Hintergründigkeit, und so werden die ermittelten Daten nach und nach in ein umfassendes Modell spiritueller Seelenentwicklung und -organisation sowie energetischer Prägungsmerkmale integriert und kulminieren schließlich in dem großen Erkenntniszusammenhang eines Seelenforschungs-Projekts, wodurch “Das Projekt” eine neue Dimension erhält.

Das von einer Rahmenerzählung begleitete Kaleidoskop von Lebens-Geschichten dokumentiert im Kern die Geschichte zweier verwandter Seelen über Jahrhunderte, ja Jahrtausende hinweg – genauer gesagt vom
fünften Jahrtausend vor unserer Zeit bis in die heutige Zeit -, ganz im
Sinne der Mahnung des Verstorbenen “Schreib es auf, damit wir es nicht
vergessen!”.

Die schillernden Begriffe Seele, Seelenalter und Seelenorganisation, definiert durch ein sinnvolles Modell 10.000-jähriger spiritueller Entwicklung, dienen als Dreh-und Angelpunkt des vielfältigen Geschehens.
Es entsteht ein Spiegel von Etappen der Menschheitsgeschichte, ein Puzzle von Fragen und Antworten, das Spannungsfeld von Sein und Evolution, das Spiel der Archetypen, das Spiel von Raum und Zeit und Erkenntnis kommen zum Ausdruck.

Es offenbart sich, dass die vielen Leben der Seelen-Verkörperungen dazu
beitragen, Licht auf ein bestimmtes Forschungsfeld zu werfen. Die verkörperten Seelen “leben” praktisch die Erforschung des Einflusses von Handels-, Geschäfts- und Besitz- bzw. Finanzhierarchien auf Empfinden, Gefühlsleben, Wahrnehmungs- und Unterscheidungs-vermögen sowie Erkenntnisfähigkeit ihres Menschseins.

Sie erfahren als freiwillig oder eher unfreiwillig Forschende den Einfluss
der hierarchischen Verhältnisse und der damit verbundenen Existenzbe
dingungen auf ihren Enthusiasmus, ihren Idealismus, ihre Hingabefähigkeit und ihre spirituelle Entwicklung, auf die Entfaltung ihrer Individualität und ihrer Kreativität, ja auch auf ihre Energiezustände und damit ihre Gesundheit.

Doch wir, die jetzt Lebenden, sind dazu aufgerufen, aus diesem Seelenforschungsprojekt, aus diesen Lebens-Geschichten der Vergangenheit, unsere Schlüsse zu ziehen für unsere Gegenwart und unsere Zukunft und die Zukunft der Menschheit, worauf im Nachwort mit dem Ausblick “Menschheit 2.500“ noch einmal nachdrücklich eingegangen wird.

Der folgende Text ist die Geschichte einer Inkarnation des Sohns als Indianer im Südamerika des 8. Jahrhunderts v.Chr.:

CHEKARO: DEN GÖTTERN AUF DER SPUR

1

Chekaro wachte schweißgebadet auf, erhob sich von seinem Fellager, das sie in der Höhe, aber im respektvollem Abstand zum Gletscher aufgestellt hatten. Er rieb sich die Augen und sah, dass er allein war. Seine Gefährten waren wie vereinbart zur Jagd aufgebrochen und er blieb hier, um das Geheimnis zu beobachten, falls es sich zeigen sollte, die Zeichen der Götter, die sich vor drei Jahrzehnten angekündigt hatten, aber bisher nicht aufgetaucht waren.
Bisher hatte keiner der Stammesmitglieder sie wahrgenommen, auch nicht der Schamane, der bei seiner letzten Erkundung in der Nähe des Gletschers spurlos verschwunden war und der ihn immer gelehrt hatte, dass das wahre Geheimnis in den Menschen und nicht im Gletscher, der Gletscherspalte, dem Berggrat, dem Himmel oder den Tiefen der Erde war. Doch die vielen Glaubensvorstellungen, die durch den Stamm und die Nachbarstämme geisterten, verwirrten ihn doch sehr.

Irgendwie war alles ganz einfach: es gab, wie der Schamane ihm erklärt hatte, eine ursprüngliche direkte Wissensfähigkeit, die wahre Natur, in ihm, aber die Reptilien hatten ihr Erkennen blockiert und alles verkompliziert, sodass Äonen an Wanderungen durch die Gefilde der Zeit notwendig waren, um das vollständig zu erkennen, was zu jeder Zeit immer in jedem Menschen da war.
Die Reptilien? Die mächtigen Götter, die von vielen Stämmen in dieser Zeit in diesem Land verehrt und gefürchtet wurden, die mit ihren Lichtpferden vom Himmel herab kamen und ihre ungeheuren Kräfte demonstrierten, gegen die alle gewöhnliche Sterblichen machtlos waren und denen sich zu widersetzen sinnlos war.

Er verstand das alles nicht: Warum hatte der Schamane gesagt, dass die wahre Macht in den Menschen ruhte, aber nicht erkannt würde, wenn doch die Götter ihre wahre Macht zur Schau stellten und das Schicksal der Menschen von ihnen abhing? Alle die mit ihnen in Berührung kamen, würden von ihnen in Gefangenschaft gehalten, bis auf einige wenige, die das ganze Spiel, nicht nur das der Reptilien durchschauten, hatte der Schamane betont, der dabei selbst wie ein mächtiger Gott aussah, um im nächsten Moment grimmigen Blickes abgrundtiefe Töne murmelte, um irgendwelche Geister im Zaum zu halten, die sich in der Nähe herumtrieben.

Chekaro verwirrte das alles, er registrierte was der Schamane ihm sagte, aber er glaubte es nicht wirklich, vor allem glaubte er nicht, dass er jemals wirklich frei sein konnte, er war hier in dieser Gestalt auf dieser Erde, es gab Mächtige und weniger Mächtige, und das Schicksal der weniger Mächtigen war, den Mächtigen zu dienen und mit ihnen irgendwie zurecht zu kommen, ob sie es wollten oder nicht.
Der Schamane war irgendwie nicht greifbar, woher sollte er Chekaro, ein einfacher, aber machtvoller Krieger dieses Stammes wissen, was wahr war und was nicht? Die Götter waren mächtiger als er, tausendfach mächtiger, das wußte er, aber auch der Schamane war mächtig, mächtiger als die mächtigsten Krieger des Stammes, er besaß unsichtbare Kräfte, tauchte plötzlich lautlos auf wie eine Schlange und verschwand spurlos, keiner wußte wohin.

Es war besser, mit ihm gut zu stehen, als sich mit ihm anzulegen und plötzlich zu sterben oder zu verschwinden. Und woher sollte er, Chekaro, wissen, ob der Schamane nicht mit den Reptiliengöttern und ihren himmlischen Gefährten unter einer Decke steckte, auch wenn er sie als Sklavenhalter bezeichnete.
Vielleicht hatte er seine magische Macht gar von ihnen und betrieb ihre Geschäfte, wenn sie nicht anwesend waren? Wenn es doch so einfach wäre, er brauchte Klarheit, aber er hatte diese Träume, in denen der im Wachleben unnahbar erscheinende Schamane sein Freund war, ein weiser Freund, der das Licht der Klarheit in sich entdeckte hatte und der andere dabei unterstützte, dieses Licht auch in sich selbst zu entdecken.

Chekaro fühlte sich immer wieder aufs neue verwirrt, wenn er über diese Dinge nachdachte, und er hatte schon lange beschlossen, sich damit nicht mehr zu beschäftigen, es war als wenn es ihn zweiteilte, doch es war etwas in ihm, das wußte, dass da etwas war, das wußte, und wenn er wie ein echter Krieger sich diesem Schmerz stellte, dann schien es ihm, als habe der Schamane recht, auch wenn es um so schmerzhafter war, an den mächtigen Herren des Schicksals zu zweifeln und einer unfassbaren, oft zwielichtig erscheinenden Figur zu glauben.

Es gab nur einen Weg, den Schmerz endgültig zu besiegen, er musste es selbst herausfinden, was es mit den mächtigen Reptiliengöttern und dem mysteriösen Schamanen auf sich hatte …

Ein greller Lichtblitz und ein überirdisches Donnern unterbrach Chekaros Gedankengänge, eine machtvolle Druckwelle warf ihn zu Boden, sein Augenlicht war versiegt, der mächtige Krieger lag blind auf der Erde, wie ein hilfloser auf dem Rücken liegender Käfer, ein weiterer Donner mit anschließender Druckwelle fegte das Nachtlager hinweg und den gestählten Körper des mächtigen Kriegers wie Laub über die Erde, und sein Bewusstsein entschwand in die Tiefe einer rabenschwarzen Nacht.

2

Als Chekaro erwachte, sah er nichts als eine dunkle Leere, aber er spürte die liebevolle Anwesenheit von Chekana, seiner Kriegerin, die seinen schmerzenden Körper in eine Kräuterdecke gewickelt hatte und einen leisen Singsang intonierte, den sie vom Schamanen gelernt hatte. Chekaro seufzte und schrie dann plötzlich:” Ich bin geblendet, die Götter haben mich gestraft, wir müssen ihnen ein Opfer bringen, damit sie …”, brach aber ab weil er das pulsierende metallähnliche Teil, das er mit seiner Hand umklammerte, spürte.

“Lass es los, du bist in Sicherheit, leg es zur Seite, vielleicht bringt es Unglück, wir sollten es in den Abgrund werfen.” Chekaro spürte einen mächtigen Energiestrom seinen Rücken hinauf und an der Brust hinunterfließen: “Nein, ich will es sehen und ich will es wissen. Ich weiß, dass ich wieder sehen werde, der Schamane hat es mir gesagt.”
“Der Schamane ist verschwunden, vielleicht ist er in die Gletscherspalte gefallen oder in den Himmel geflogen, bei ihm weiß man es nie so genau,” sagte Chekana und versuchte, ihm das Metallstück aus der Hand zu nehmen.

“Nein. Er war eben in meinem Geist, und er hat mir gesagt, dass die Reptiliengötter vom Himmel gestürzt und auf der Erde zerschellt sind, wie er es vor 7 Monden geschaut habe, und dass sie für immer von der Erde verschwinden, wenn die Zeit reif ist, aber ihr schreckliches Sklavenhalter-Erbe hinterlassen werden, die Dunkelheit des Herzens, die zu erhellen es vieler Jahrtausende bedarf oder eines einzigen GANZEN Augenblicks …”

“Was kümmert mich das wirre Gerede des Alten, ich lege mich mit vom Himmel kommenden Gestalten nicht an, auch nicht in tausend Jahren, und du solltest es auch nicht tun, du hast doch selbst eben noch gesagt, dass sie dich bestraft haben und wir ein Opfer bringen müssen. Ich werde deine Augen mit Kräutern behandeln und für die nächste Mahlzeit sorgen. Und wenn es an der Zeit ist, wirst du auf deinen Posten zurückkehren, um die Zeichen der Götter zu empfangen, die uns leiten werden.”

“Nein, warte. Ich habe meinen Sinn geändert, ich weiß, sie verdunkeln das wahre Herz. Der Schamane hat recht, sie verbreiten Dunkelheit, Knechtschaft und Leiden. Ich werde mich von ihnen befreien, und wenn es Tausende von Jahren dauern sollte.” Trotzig versuchte Chekaro aufzustehen, doch ließ er sich ob der ungewohnten Sehunfähigkeit und des wunden Körpers taumelnd auf das Lager zurückfallen.

“Sie werden Chekaro nicht weiter blenden mit ihren Tricks und dunklen Machenschaften, der Schamane hat recht, und er weiß Dinge, die nicht einmal sie wissen.” “Aber er ist sterblich,” wandte Chekana ein. “Ja, glaubst du denn sie sind nicht sterblich?” rief Chekaro aus und wunderte sich über seine Gewissheit. ”Ich werde losziehen, sobald ich wieder sehen kann, und ich werde ihre zerschmetterten Körper finden!”

“Nein, tu es nicht, es bringt Unglück,” flehte ihn Chekana an, doch sie wußte, dass sie ihn nicht von seinem Entschluss abhalten konnte und sie bald Witwe sein würde. Tränen brachen aus ihr hervor und schluchzend fiel sie auf das Lager.
Chekaro zog sie zu sich heran, küsste sie auf die Stirn, strich mit einer Hand über ihr Herz: “Ruhig meine Liebe, wir werden sie besiegen und für immer von der Erde vertreiben.”

3                   

Chekaro blickte in den sternenklaren Himmel, aus dem jederzeit erneut die Götter hervorstürzen konnten, aber er war hier in der verbotenen Zone, um die zerschmetterten Körper ihres letzten Absturzes zu finden. Ein unangenehmes Gefühl kroch von seiner Nabelgegend in Richtung Brustmitte.

Chekaro erinnerte sich an eine Anweisung des Schamanen, goldenen Sonnenschein einzuatmen und graue Wolken auszuatmen und dabei in die schmerzenden oder unangenehm sich anfühlenden Körperregionen zu lächeln. Ja, das war gut, auch wenn es die sich seit dem gestrigen Tag in seinem Geist ausbreitende Verwirrung nicht völlig auflösen konnte.
“Hoffentlich vergesse ich das nicht,” immer wieder kreiste dieser Satz in ihm, den er zu Chekana gesagt hatte, bevor er zu seiner selbstgewählten Mission aufbrach, ein Satz, der in den verschiedenen Verkörperungen seiner Seele im Laufe der Jahrtausende noch öfter auftauchen sollte.

Alles Wichtige konnte in Vergessenheit geraten, wenn Geist und Körper verwirrt waren, ja, die Reptiliengötter hatten ganze Arbeit geleistet, als sie ihr Gift der Unbewusstheit in Körper und Geist der einheimischen Stämme und Völker verankerten. Chekaro versuchte die Worte des Schamanen zu erinnern, der ihm Anweisungen gegeben hatte, die ihn an sein ureigenes angeborenes Wissen erinnern sollten.
Ja, er hatte gesagt, dass er einen weiten reinen blauen Himmel schauen sollte und diese Weite die Verwirrung und Unwissenheit durchdringen zu lassen, so wie die aufgehende Sonne nach und nach die Dunkelheit völlig durchdringt und beseitigt.

Und genau das tat Chekaro jetzt, und er spürte, wie ein Gefühl der Ruhe, der Gelassenheit und Souveränität ihn durchströmte, genau das, was er brauchte, um diese gefährliche Mission in der verbotenen Zone zu meistern. Er war hier, um zu finden, was seine kühne Idee belegte, dass die vom Himmel kommenden Reptiliengötter sterblich waren, und er war hier, sich immer wieder – und sei es auch nur für den Bruchteil eines Augenblicks – des wahren Göttlichen in sich selbst bewusst zu sein, der wahren Natur seines Geistes, die unsterblich war und in jeder Gestalt erscheinen konnte.

Er fühlte, dass es das war, worum es wirklich ging und worauf es wirklich ankam, aber es war in diesen vielgestaltigen inneren und äußeren Welten so leicht zu übersehen und zu vergessen. Auch konnte er es meist nicht richtig begreifen, es verwirrte und ängstigte ihn sogar, denn es widersprach einfach so vielem, was die meisten erzählten und glaubten, aber da war immer wieder einmal dieses wissende Gefühl, und wenn er ihm folgte, dann wußte er, dass alles in perfekter Ordnung war, selbst wenn die Götter vom Himmel fielen.

Aber schon sprangen die Dämonen der Unwissenheit durch seinen Geist und verwirrten Körper und Seele. Er seufzte und versuchte sich auf das Naheliegende zu konzentrieren, das Nachtlager zu befestigen und einen Plan zu machen, wie er am besten und schnellsten das finden konnte, was er suchte.
Er blickte auf den schimmernden schwarzmetallischen Gegenstand, den er aus seiner Ledertasche gefischt hatte. Danach mußte er schauen und nach Leichenteilen, wobei diese schon längst von Aasvögeln bearbeitet waren, denn es war bereits mehr als ein Halbmond vergangen, seitdem er hier oben durch die herabstürzenden Götter geblendet und verletzt worden war.

Er wußte, dass der Schamane in der Nähe war, aber in einer anderen Welt, er mußte sich auf sich selbst verlassen, doch vertraute er auch darauf, dass der Schamane ihm Hilfe senden konnte, wenn es wirklich nötig war.

“Du wirst etwas finden, nicht nur direkt in Form von Spuren und Gegenständen, sondern in Form von Erkenntnissen, die das Erkennen des angeborenen Wissens erleichtern. Du wirst es an eine kleine Anzahl von Stammesmitgliedern, die dafür bereit sind, weitergeben, aber du hast nicht viel Zeit! Zaudere nicht, tue was du tun mußt! Kehre mit den Beweisen zurück, aber zeige sie nur denen, von denen du fühlst, dass sie bereit sind, sonst werden sie dich töten, bevor du stirbst …”, flüsterte die Stimme des Schamanen in seinem Geist.
Chekaro erschauerte, aber die Begeisterung und Inspiration für seine Mission waren stärker. Entschlossen seine Mission erfolgreich durchzuführen, legte er sich auf sein Lager und schlief alsbald ein.

Riesige Fledermäuse, gehörnte halbmenschliche halbtierische Gestalten, bedrohlich schillernde Schlangen- und Kaimankörper, aber auch maskenhafte menschliche Fratzen durchzogen Chekaros träumendes Bewusstsein, bis ein heller Lichtblitz alles verschwinden ließ und nur eine große weiße transparente Leere übrig blieb, die in sich selbst ruhte, doch Chekaro war bereits aufgesprungen und blickte, sich die Augen reibend, auf den im Zwielicht der Morgendämmerung liegenden Gletscher.

Er hatte geträumt, ja, aber war das hier nicht einfach eine andere Art von Traum, ein äußerer Traum mit äußeren Bildern? Er mußte die Wahrheit finden, und wenn es Tausende von Jahren und vieler Geburten bedurfte: Hoffentlich vergesse ich das nicht, sagte er und legte sich wieder hin, um ausgeschlafen sein großes Tagwerk beginnen zu können.

4

Chekaro schrak auf, als er Stimmen hörte – wer war hier oben in der verbotenen Zone? Wächter des Stammes, die ihn aufgespürt hatten? Dann würde er sie töten müssen! Oder waren es Gefährten, die ihm der Schamane gesandt hatte? Er sprang auf, nahm seinen Jagddolch in die eine und seine Streitaxt in die andere Hand und lugte vorsichtig aus seinem Nachtlager.
Noch war es dämmrig, er fühlte wie seine wieder genesenen Augen sich auf die Lichtverhältnisse einstellten und machte in etwa 15 Körperlängen Entfernung zwei sich langsam nähernde Gestalten aus – Stammeskrieger: Was wollten sie hier oben, wo hatten sie ihr Lager?

Chekaro rief: “Halt, was wollt ihr in der verbotenen Zone?” “Auch du bist in der verbotenen Zone,” antwortete der eine und “Nur die Wachen der Häuptlinge dürfen die verbotene Zone betreten, um Eindringlinge abzuhalten oder zu entfernen”, sagte der andere.
“Und seitd ihr Häuptlingswachen?” fragte Chekaro in kampfbereitem Ton. “Nein, genausowenig wie du, Bruder, es gibt keine einzelnen Wachen, sie sind immer zu zweit. Wir haben sie überwältigt und in Trance versetzt. Sie wissen nicht mehr, wer sie sind , aber sie werden zurückgehen und sich erst später wieder erinnern, wir haben nicht viel Zeit!”
“Dann sucht ihr die Überreste der herabgestürzten Götter und ihrer Lichtpferde”, rief Chekaro erfreut. “Ja, so ist es”, antworteten die beiden und Chekaro hörte eine Stimme in seinem Geist flüstern “Wo sich drei in meinem Geiste versammeln, werden sie finden, was sie suchen.”

Chekaro umarmte die Herangekommenen mit den Worten “Willkommen Freunde, Brüder im Geiste” und er erkannte sie als Krieger eines verbündeten Nachbarstammes. “Hier ist ein Stück von dem, was wir suchen”, zeigte er den beiden das metallisch schimmernde Teil.
Sie beäugten es und der eine meinte: “Vorsicht, es ist wahrscheinlich verseucht, aber vermutlich ist die gesamte verbotene Zone verseucht und wir werden alle bald sterben. Wichtig ist, dass wir bald finden, was wir suchen, es in unserem Geist behalten und es an jene weitergeben, die bereit sind!”

Chekaro war erstaunt; “Genau das hat der Schamane gesagt.” Die beiden lachten und der eine sagte: “Der Schamane ist überall, auch in uns. Letztendlich werden wir die Verwirrung besiegen, auch wenn es noch vieler Körper-Träume bedarf.” “So ist es!”
Sie bereiteten sich ein Morgenmahl, und beschlossen in Richtung Gletscher zu der Stelle zu gehen, von der Chekaro meinte, dass an dieser vor mehr als einem Halbmond sich sein Lager befunden habe.

Es dauerte nicht lange und sie hatten weitere, auch sehr große Bruchstücke des schwarzen Metalls gefunden, und sie verstauten einig kleinere Stücke in ihren Beuteln, aber noch hatten sie keine Überreste der Reptiliengötter selbst gefunden.
Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel, die Wärme der Gebirgsluft näherte sich ihrem täglichen Höhepunkt. “Zeit für das Mittagsmahl.” Sie aßen schweigend, ruhten eine kurze Zeit und beratschlagten dann das weitere Vorgehen.

“Auch wenn die Aasvögel die Leichen der Reptiliengötter gefressen haben, so müssten wir doch Knochenplatten und andere Überreste finden,” meinte der eine, während der andere ergänzte: “Weiter oben im Schnee können noch erhaltene Teile liegen, aber es ist gefährlich so weit hinauf zu gehen, wir könnten abstürzen oder in eine Spalte fallen.”
“Lasst uns auf eine Eingebung, eine Inspiration des großen Geistes achten”, schlug der erstere vor. “Ja, lassen wir das wahre Wissen entscheiden, wo wir die Götter finden,” stimmte Chekaro begeistert zu. Sie setzten sich schweigend in aufrechter, aber entspannter Haltung auf den Boden und öffneten sich dem, was auch immer kommen sollte.

Plötzlich sahen sie einen riesigen Kondor heranfliegen, der über ihnen kreiste, als wenn er auf etwas warten würde. ”Vielleicht wartet er auf unseren Tod”, brach der eine das Schweigen. “Er sieht wohlgenährt aus, also liegen hier in der Nähe die Überreste der Reptiliengötter.”
Chekaro schwieg, um dann plötzlich aufzuspringen: “Er wird uns zu den Überresten führen, wir dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren!” Tatsächlich veränderte der Kondor seine kreisende Bahn und flog tiefer und tiefer in Richtung der Sonne zu einer Stelle etwa 300 Körperlängen von ihnen entfernt, um dann aus ihrem Sichtfeld zu verschwinden.

Sie sprangen auf, um zu der Stelle zu eilen, an der der Kondor anscheinend gelandet war. Wenige Minuten später befanden sie sich an der Schneegrenze und sahen den plötzlich in der Nähe auffliegenden Kondor, der sich schnell nach oben entfernte, um dann wieder über ihnen zu kreisen.
Sie hielten inne, schöpften Atem und sahen sich dann die Umgebung mit scharfen Blicken genau an. Es dauerte nicht lange und sie hatten die in der Gegend herumliegenden Knochenplatten und andere schuppige Teile erspäht und einige davon in ihren Beuteln verstaut. Doch waren sie noch nicht zufrieden, es fehlte noch etwas.

“Da!” rief Chekaro plötzlich aus, und sie sahen den Kondor im Sturzflug vom Himmel kommen und an einer Stelle im Schnee landen, die etwa 100 Körperlängen von ihnen entfernt lag. Sie beobachteten, wie der Kondor schneestiebend an etwas herumhackte, das unter dem Schnee lag. “Auf, lasst uns dahin gehen und eine gut erhaltene Reptiliengottleiche sehen,” forderte Chekaro seine Gefährten auf.

Vorsichtig arbeiteten sie sich durch den anfangs nicht allzu hohen Schnee hindurch, davon ausgehend, dass hier noch keine gefährlichen Spalten darauf lauerten, sie zu verschlingen. Als sie näher kamen, breitete der Kondor plötzlich seine mächtigen Schwingen aus, nickte ihnen scheinbar mit seinem reptilienfleischbehangenen Schnabel zu und erhob sich weit in die Lüfte, bis er zu einem kleinen Punkt wurde.

Einige Körperlängen von der Stelle entfernt wurde der Schnee immer höher, aber sie nahmen all ihre Kraft und Mut zusammen und arbeiteten sich an den Ort heran. Und schließlich war es soweit – ihre den Schnee wegschaufelnden Gliedmaßen stießen auf etwas hartes Schuppiges. “Hier ist es, was wir suchen: der Beweis, dass die Reptiliengötter sterblich sind”, triumphierte Chekaro. “Gemach, gemach”, sagte der eine der beiden Gefährten, “lasst uns erst das ganze freilegen, bevor wir weitergehende Schlüsse ziehen.”

Sie gruben, die Kälte völlig mißachtend mit großer Schnelligkeit den größten Teil des massigen etwa 2 normale Körperlängen umfassenden Körpers frei, und was sie nun sahen ließ ihren Atem stocken: Ein monströses Wesen, eine Mischung aus Kaiman und Mensch, das sie aus seinem menschenähnliche Gesichtszüge tragenden Reptilienkopf grinsend anstarrte. Im ersten Moment wollten die drei schreiend weglaufen, doch sie erinnerten sich an ihre Mission und sahen angesichts der starren Unbeweglichkeit des Wesens, dass dieses wirklich tot war.

“Lasst uns dieses Bild tief in unserem Geist einprägen”,sagte Chekaro, “damit wir es nicht vergessen und es dem Geist derer vermitteln können, die bereit sind.” Sie blieben einige Momente schweigend stehen und prägten sich auch einige Einzelheiten ein, wie die ornamentalen metallisch wirkenden Streifen am Oberkörper des Reptils, aber sie nahmen sich nicht die Zeit für weitere Untersuchungen, wollten sie doch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit ihr Lager wieder erreichen, um am nächsten Tag zu ihren Stämmen zurückzukehren und ihre Mission erfolgreich weiter zu führen.

5

Drei Monde waren vergangen seit Chekaro von seiner Expedition zurückgekehrt war, und es war ihm gut gelungen, seine Mitbringsel vor den Augen Neugieriger, vor Stammeswächtern und auch vor dem neuen Schamanen, der in Chekaros Augen kein Schamane, sondern ein Reptilienpriester war, versteckt zu halten, sie aber einigen wenigen zu zeigen, die bereit waren. Auch Chekana war jetzt überzeugt, dass der alte Schamane die Wahrheit sagte, und sie unterstützte Chekaro in seiner Mission so gut sie konnte.

“Ich glaube meine Zeit ist gekommen”,sagte Chekaro, “das Reptiliengöttergift hat meine Lebenskraft und mein Blut zersetzt, ich werde in wenigen Tagen sterben, der Schamane hat meinen Geist besucht und mir mitgeteilt, was zu tun ist, damit ich einen guten Übergang in die ewigen Gefilde habe.”

Und er erläuterte der mit Tränen in den Augen neben ihm liegenden Chekana, was genau zu tun war.
Auch einer der beiden Gefährten würde zugegen sein, der der Zeremonie schon beim kürzlichen Tod des anderen Gefährten beigewohnt hatte. “Und sorgt dafür, dass der Reptilienpriester nicht zugegen ist”, hatte der Schamane ihnen eingeschärft, was Chekana mit der ihr eigenen Geschicklichkeit erledigte. Chekana war es auch, die die Mission Chekaros nach seinem Tod bis zu ihrem eigenen Tod weiterführen würde, damit die Wahrheit nicht in Vergessenheit geriet.

Als der Tag gekommen war und der große Wahrheitskrieger Chekaro sich von seinem Körper und seinem Leben verabschiedete, um in den Strom seines Bewusstseins zurückzukehren und dem großen Geist von Angesicht zu Angesicht zu begegnen, saßen Chekana und der Gefährte neben seinem letzten Lager und flüsterten stundenlang die Worte des Schamanen in den sich auflösenden Körper, damit die Hoffnung Chekaros, es nicht zu vergessen, in der nächsten Verkörperung immer wieder in Erfüllung ging und die große Traum-Reise, die vor dreieinhalbtausend Jahren auf dem australischen Kontinent begonnen hatte, nach spätestens einigen weiteren Tausend Jahren mit der dauerhaften Verwirklichung der Erkenntnis der wahren Natur zu Ende ging.

  1. Das Vermächtnis, Dokumentation einer Erkenntnisreise (2020)
    Das Buch kann in der Printausgabe (Paperback, 438 Seiten, mehr als 40 farbige Bilddrucke) für 19,90 Euro bestellt werden. ↩︎

DIE I GING-MANDALAS IM TIERKREIS

DER JAHRESLAUF DER SONNE DURCH DIE I GING-MANDALAS

Legt man die I Ging-Zeichen in den Tierkreis so erhält man 64 Abschnitte von je 5.625 Grad = 5°37’30“. Die Reihenfolge der Zeichen ergibt sich aus der Ordnung des frühen Himmels. Jetzt gilt es noch die Reihenfolge dieser Zeichen dem Tierkreis zuzuordnen. Ich verwende die im Human Design übliche Zuordnung, die mit dem Zeichen 25 auf 28°15′ Fische startet, dann auf 3°52’30“ Widder mit dem Zeichen 17 weitergeht usw. bis zum Zeichen 36 auf 22°37’30″‚ Fische.

Was ist ein I Ging-Mandala?

Ein I Ging-Mandala besteht aus vier I Ging-Zeichen, die zwei Achsen bilden, die kreuzförmig aufeinander stehen, d.h. jedes Zeichen steht einem Zeichen gegenüber (=Opposition) und zu jeweils zwei anderen Zeichen im 90°-Winkel (Quadrat). Diese in der Astrologie gebräuchlichen Kreuze haben vier Tore bzw. teilen den Kreis in vier Quadranten.

Position I, links, entspricht dem Aszendenten oder der Himmelsrichtung Osten. Ich nenne diese Position bzw. den Quadranten physisch-ätherische Energie, Persona oder Potential.

Position II 90 Grad weiter, unten, Norden, Tiefe des Himmels genannt. Ich nenne sie bzw. den Quadranten psychische Energie oder Identität

Position III wieder 90° weiter, rechts, Westen, oder 180 Grad gegenüber dem Aszendenten, Deszendent genannt, nenne ich mentale Energie oder Vision.

Position IV schließlich, wieder 90° weiter, oben, Süden, Mitte des Himmels (Medium Coeli = MC) genannt, nenne ich Sein(senergie).

Wenn die Sonne im Jahreslauf durch den Tierkreis geht, geht sie gleichzeitig durch die 64 I Ging-Zeichen, die aus vier Zeichen bestehende Mandalas bilden. Im Durchschnitt geht die Sonne alle 5.67 Tage durch ein Mandala.

DAS AKTUELLE I GING-MANDALA 46

Nehmen wir das gerade durchlaufene Mandala 46 als Beispiel. Am Freitag, den 20.9.24 um ca. 16:52 MESZ trat die Sonne in das I Ging-Zeichen 46 (28°15′ Jungfrau) ein, traditionell „Das Empordringen“ oder „Der Aufstieg“ genannt, wo sie bis Donnerstag, den 26.9. ca 13:41 MESZ verweilte.

Dieses Mandala besteht aus dem Zeichen 46 und dem ihm gegenüberliegenden Zeichen 25 (28°15′ Fische), traditionell „Die Unschuld“ genannt sowie der anderen Achse der beiden einander gegenüberliegenden Zeichen 10 (28°15′ Schütze), traditionell „Das Auftreten“ genannt, und 15 (28°15′ Zwilling), traditionell „Die Bescheidenheit“ genannt. Das direkt angetroffene Zeichen 46, um das es vorrangig geht, setze ich auf die MC-Position, also nach oben (4. Quadrant). Daraus ergibt sich, dass das Zeichen 10 auf Position I, das Zeichen 25 auf Position II und das Zeichen 15 auf Position III steht.

Die Sonne geht hier durch ein Mandala, das aus den I Ging-Zeichen 46, 10, 25 und 15 besteht. Das Zeichen 46 ist in diesem Mandala die Seins-Energie, das Übergeordnete oder alles Umfassende, Zeichen 10 ist der physisch-ätherische Aspekt des Zeichen 46 oder das Potential dieser Energie, Zeichen 25 der psychische Aspekt oder die Identität, Zeichen 15 der mentale Aspekt oder die Vision des Zeichen 46. Was das in einzelnen jeweils heißt, hängt von der Bedeutung der Zeichen ab.

Betrachten wir daherdie Bedeutung des Zeichen 46, wobei zunächst folgendes zu beachten ist: Jedes I Ging- Zeichen stellt einen Archetypen bzw. eine archetypische Situation dar, die je nach Bewusstseinsebene (= Frequenz) auf verschiedene Art erlebt oder zum Ausdruck gebracht werden kann. Es gibt vereinfacht dargestellt drei grundlegende Frequenzen: Die Schattenebene, die Talentebene und die Meisterebene.

Die drei Frequenzbänder des Mandalas 46

1) Die Schattenebene des I Ging-Mandalas 46

Die Schattenebene des Zeichen 46 besteht darin, die Dinge grundsätzlich viel zu ernst zu nehmen, und damit die Rolle des Opfers oder der Dramaqueen einzunehmen.

Indem wir die anderen 3 Zeichen des Mandalas betrachten, können wir die Dynamik sehen: Da haben wir auf der Position I, der physischen Ebene, die Wurzel des Übels, den Schatten des Zeichens 10: Besessenheit von sich selbst, übermäßig mit der eigenen Person beschäftigt sein, was auf Position II, der psychischen Ebene als eine verengte Identität, ein in sich selbst Zusammengezogensein, Schatten des Zeichens 25, erscheint, und auf Position III sich als mentale Abgestumpftheit und Dumpfheit, Schatten des Zeichens 15, eine fade, graue Vision, oder in der Kompensation als Extremismus zeigt.

2) Die Talentebene des I Ging-Mandalas 46

Diese Zustände ändern sich, sobald wir die Frequenz unseres Bewusstseins erhöhen , was uns auf die Talentebene des I Ging-Mandalas 46 führt, die darin besteht, sich an seiner Existenz zu erfreuen, Lebensfreude zum Ausdruck zu bringen.

Statt auf Postion I obsessiv mit uns selbst beschäftigt sein, lassen wir die Natürlichkeit unseres inneren Wesens zu, das Talent des Zeichens 10, was sich auf Position II, dem Talent des Zeichens 25, als Akzeptanz des jeweiligen Soseins im gegebenen Moment äußert, vor allem in der Akzeptanz des Schattens, statt in seiner Unterdrückung. Die Energie fließt urteilsfrei und offenbart auf Position III das Talent des Zeichens 15, visionären und zwischenmenschlichen Magnetismus, die attraktive Vision.

3) Die Meisterebene des I Ging-Mandalas 46

Erhöhen wir die Frequenz unseres Bewusstseins noch weiter, können wir auf die Meisterebene gelangen. Die Meisterebene des Zeichen 46 ist Ekstase, das freie Spiel derSeinsenergie, das erfahrbar ist, wenn der Verstand still und das Herz offen ist.

Auf Position I finden wir die Meisterebene des Zeichens 10, das reine Sein, das ICH BIN-Bewusstsein, das auf Position II die Meisterschaft des Zeichens 25 als universelle Liebe, unsere wahre Identität, offenbart. Und auf Position III blitzt das völlige Erblühtsein auf, die reine Magie des Seins, die Meisterschaft des Zeichens 15.

I Ging und Astrologie als Mittel der Selbtserkenntnis

I Ging und Astrologie bieten uns also wichtige Werkzeuge zur Selbsterkenntnis, die wesentlich feiner sind, als hier dargestellt. So hat jedes Zeichen 6 Linien mit detaillierten Hinweisen, die von der Sonne jeweils in knapp einem Tag durchlaufen werden. Jedes Zeichen gibt uns für die Praxis unserer Bewusstseinserweiterung und Frequenzerhöhung noch weitaus umfassendere Anleitungen, die in diesem Beitrag nur stichwortartig aufgeführt werden konnten.

SELBSTERKENNTNIS UND EVOLUTION

Jeder an Selbsterkenntnis interessierte Mensch kann den obigen Zeitraum noch einmal Revue passieren lassen, seine Erfahrungen und Ereignisse in der Welt, und praktische Konsequenzen für die Erhöhung seiner Bewusstseinsfrequenz ziehen.

Wie wir an diesem Beispiel des I Ging- Mandalas 46 „Der Aufstieg“ sehen können, erfahren wir die Archetypen – und damit uns selbst und die Welt – entsprechend dem Stand unserer Selbsterkenntnis: Wie nah sind wir unserem wahren Selbst, unserem natürlichen Seinszustand, oder wie weit sind wir davon entfernt?

Die Menschheit befindet sich zur Zeit in einem Evolutionssprung, was immer mehr Menschen die Gelegenheit gibt, das Spiel der Archetypen besser zu verstehen, bewusst zu handhaben und zu ihrem wahren Sein zu erwachen. Meditation und multidimensionale Energiearbeit und andere Mittel und Lehren stehen immer mehr zur Verfügung.

Erhöhen wir die Frequenz unseres Bewusstseins, kommen wir unseren höheren Seinsebenen immer näher und erkennen uns schließlich als diese. Wir ruhen in der wahren Natur des Seins und erfahren das Spiel der Evolution als die Ornamente des unerschütterlich in sich selbst ruhenden Urzustands.

LITERATURHINWEISE:
Richard Rudd, Gene Keys
Nicole und Andreas Ebhart, Das blaue I Ging
Ra Uru Hu, The complete Rave I‘ Ching

SECHS GEDICHTE ZU TRAUM, ZEIT UND REALITÄT

Im folgenden 6 meiner Gedichte aus über 30 Jahren.

REALITÄT

Traum
träumt
Traum.

(C) Matthias Wiesner Gießen

THRONSPRUCH

Was ist Realität anderes schon
als gewohnheitsmäßige Imagination,
sprach von seinem Thron
Gott, der Menschensohn.

(C) Matthias Wiesner Gießen

LÄCHELN

Du kannst
einer Illusion
genausowenig
entkommen wie einem
nicht-existierenden Panther,
sprach die Realität
und lächelte mir
aufmunternd zu.

(C) Matthias Wiesner Gießen

ZEITLOS

Damals,
als die Zeit
noch zeitlos war,
saß ich
als universeller Star
an der Wunderbar,
bevor ich
Definitionen gebar.

(C) Matthias Wiesner Gießen

NIEMALS

Diese unglaubliche Schönheit und Feinheit,
die du wirklich bist,
kann niemals verlorengehen,
aber du kannst sie
im Dschungel der Zeit
vorübergehend übersehen.

(C) Matthias Wiesner Gießen

RAUM-ZEIT-MASSAGE

Einst massierte ich den Raum
und dann die Zeit
und geriet in einen Traum
von Ewigkeit.

(C) Matthias Wiesner Gießen

SELBST GEHENDES GEHEN

Meditation in Bewegung – Gehen in Zeitlupe

Diese Bewegungsmeditations- und Selbsterkenntnis-Übung beruht auf der Kum-Nye-Übung „Sein und Körper“ von Tarthang Tulku, auf der Übung „Gehen, ohne weiterzugehen“ aus Tarthang Tulkus „Raum, Zeit und Erkenntnis“-Vision und auf meinen eigenen Erfahrungen aus mehreren Jahrzehnten Übung. Diese Übung kann auch als eine verkörperte Veranschaulichung von Sein und Evolution gesehen werden.

„Die Körperübungen von Kum Nye sind nur die äußere Form einer ganzheitlichen Vision menschlichen Seins. Ihr wahrer Wert liegt in ihrer Fähigkeit, Energie anzuregen, die Körper und Geist in einem Kontinuum von Freude und Wertschätzung miteinander verbindet.“ (Tarthang Tulku)

Ablauf der Übung

Die Übung wird am besten ohne Schuhe oder nur mit Hausschuhen bzw. dünn besohlten Schuhen durchgeführt.

Stell dich aufrecht hin, die Arme entspannt an den Seiten, den Blick geradeaus gerichtet. Atme sanft und ausgeglichen.

Beginne nun sehr, sehr langsam zu gehen. Hebe die Füße jeweils etwa 10 cm an und gehe in Minischritten von maximal 10 cm, eher nur 5 cm. Lasse bei der Abwärtsbewegung die Zehen den Boden zuerst berühren. Gehe so langsam, wie du irgendwie kannst, und dann gehe noch langsamer.

Achte auf deinen Atem, dein Gleichgewicht und die Entspanntheit von Schultern, Brust und Bauch. Spüre das Heben und Senken der Füße und jeden Teil der Bewegungen genau.

Sei dir jeder kleinen Bewegung innerhalb des Bewegungsablaufes bewusst und lasse die Bewegung gleichmäßig sein. Das heißt, du verwendest jeweils nicht mehr oder weniger Zeit für das Heben und Senken sowie die Vorwärtsbewegung des Fußes.

Übe zunächst 20 Minuten lang und gehe in dieser Zeit nur 20 Meter, je nach Räumlichkeit z.B. 4 x 5 Meter.

Wenn du dies einige Zeit geübt hast, gehe das nächste Mal nur 15 Meter in 30 Minuten.

Dies entspricht einer Stundengeschwindigkeit von 30 m, was ungefähr 166 mal langsamer als die durchschnittliche Fußgängergeschwindigkeit ist. Anders ausgedrückt, würde man bei dieser Geschwindigkeit für die üblichen 5 km/h eines durchschnittlichen Fußgängers etwa 167 Stunden brauchen, also eine Woche nonstop.

Wirklich wichtig sind aber bei dieser Übung ganz andere Dinge. Zum einen ist darauf zu achten, tatsächlich zu gehen, also die Füße vom Boden abzuheben und wieder aufzusetzen, und nicht – wie es immer wieder mal vorkommt – zu schlurfen.

Zum anderen geht es natürlich nicht darum, einen Rekord im Langsamgehen aufzustellen, die obige Relation ist nur eine unterhaltsame Zahlenspielerei. Wird die Übung mit einem entspannten Fokus, einer lockeren Aufmerksamkeit durchgeführt, so kann langsam die Erfahrung entstehen, dass der Körper sich von selbst bewegt.

Entscheidend ist hierbei, wirklich in der Erfahrung bzw. die Erfahrung zu sein, den Raum jedes Aspekts der Bewegung auszufüllen oder auszukosten, und damit unser übliches Vorwärtsgerichtetsein zu durchdringen. Stets sind wir „normalerweise“ auf etwas hin orientiert, auf die Erreichung eines Ziels. Wir eilen, hoppeln, humpeln oder jagen die Oberflächen der Erfahrung entlang, wodurch uns die Tiefen und Multidimensionalität der Erfahrung weitestgehend entgehen.

Wir verweilen also bei dieser Übung langsam mehr und mehr in der Erfahrung, die sich so mehr und mehr ausdehnt, ihre oberflächlichen Grenzen durchdringt und einer erweiterten Raum- und Zeit-Erfahrung Platz macht.

VARIATIONEN DER ÜBUNG

Es gibt einige Variationen der Übung die den Aspekt unseres ständigen „Hin zu“ noch mehr herausfordern.

A) Stell dir vor, du hast einen wichtigen Termin und mußt dringend das nächste Verkehrsmittel erreichen, um rechtzeitig da zu sein. Du bist völlig aufgeregt und willst vorwärts hasten, aber dein Körper bewegt sich nur ganz langsam. Versuche synchron das große Aufgeregtsein wie auch die extreme Langsamkeit zu fühlen.

B) Du mußt unbedingt dieses Verkehrsmittel erreichen, aber du kannst nicht mehr rechtzeitig da sein. Du bist aufgebracht und frustriert, weil du nicht erreichen kannst, was du willst. Gehe noch langsamer. Beobachte, wo in deinem Körper Wut und Frustration, Anspannung und Schmerz angesiedelt sind.

Lockere die körperlichen Anspannungen, lass aber den geistigen Aufruhr bestehen. Achte auf deinen Atem. Wie gleichmäßig ist er beschaffen? Du gehst nun ganz schnell, während dein Atem und Geist ruhig und langsam sind

Du gehst nun wieder langsam und ruhig und läßt Körper, Atem und Geist im Gleichgewicht sein. Wie fühlt sich diese Energie an?